
Die Postbankfiliale in Eckernförde schließt am Montag, dem 20. Januar, endgültig ihre Türen. Vor der Filiale bildete sich Ende vergangener Woche eine Schlange von Kunden, die um ihre Bankgeschäfte bangen. Besonders ältere Kunden fühlen sich von der Schließung betroffen, wie Horst Zachow, ein 86-jähriger Kunde, der erklärt, er wechsle zur Förde Sparkasse, da er mit Online-Banking nicht vertraut sei.
Tina Rathjen, die Filialdirektorin der Postbank, berichtete, dass bislang nur wenige Kunden ihr Konto gekündigt haben. Im Zuge der Schließung werden die Kunden weiterhin telefonisch, online oder in einer nächstgelegenen Filiale betreut. Mehrere Berater der Eckernförder Postbank sollen nach Schleswig umziehen, wobei Entlassungen nicht geplant sind.
Hintergründe zur Filialschließung
Die Partnerfiliale der Post hat ihren Standort in die Kieler Straße 58 verlegt, wo sie besser erreichbar ist. In der neuen Partnerfiliale werden Postgeschäfte von ein bis zwei Mitarbeitern erledigt. Postbank-Kunden können an Geldautomaten der Cashgroup (Deutsche Bank, Hypovereinsbank, Commerzbank) Bargeld abheben. In Eckernförde befinden sich ein Commerzbankautomat in der Speicherpassage und ein Deutscher Bankautomat in der Kieler Straße 65. Zudem können Postbank-Kunden den SB-Bereich der Deutschen Bank in Eckernförde nutzen. Für persönliche Anliegen steht die Postbankfiliale in Schleswig zur Verfügung.
Der Eigentümer der ehemaligen Postbankfiliale, die Eckernförder Bank, sucht nach einem neuen Ankermieter. Die Schließung der Postbank ist Teil eines größeren Trends, da die Deutsche Bank plant, bei der Postbank bis zu 250 von 550 Filialen zu schließen. Dies wurde von Claudio de Sanctis, dem Privatkunden-Chef der Deutschen Bank, angekündigt.
Die Aktion stößt auf zunehmend heftige Kritik: Verbraucherzentralen bezeichnen die Schließungen als „blanken Hohn“ für Kunden. Die jüngsten IT-Probleme bei Postbank und DSL-Bank hatten zudem zu erheblichen Schwierigkeiten geführt, bei denen Kunden zeitweise keinen Zugriff auf ihre Konten hatten. Von Januar bis September 2023 zählte man etwa 1.700 Kundenbeschwerden über die Postbank und DSL-Bank, was fast dreimal so viele Beschwerden wie im gesamten Vorjahr waren. Verbraucherschützer fordern eine zügige Lösung der Probleme und unbürokratische Entschädigungen für betroffene Kunden.