
Die Diskussion um die Umfahrung von Murnau nimmt konkrete Formen an. Wie Merkur berichtet, hat die Murnauer Reschstraße eine tägliche Verkehrszahl von rund 19.000 Fahrzeugen. In diesem Kontext liegt bereits ein vorläufiges Verkehrsgutachten zur Murnauer Umfahrung vor, welches am 20. Februar den Gemeinderäten von Murnau und Seehausen vorgestellt wird. Der CSU-Landtagsabgeordnete Harald Kühn konnte das Gutachten bereits einsehen. Ziel ist es, das Planfeststellungsverfahren für das Projekt im Jahr 2028 zu starten.
Im Jahr 2021 überprüfte die Ampel-Regierung alle Projekte des Bundesverkehrswegeplans (2016-2023). Das Bundesverkehrsministerium hat die Sinnhaftigkeit aller Projekte bestätigt, wobei die Murnauer Umfahrung im vordringlichen Bedarf bleibt. Dennoch bestehen Unklarheiten bezüglich des genauen Verlaufs der Trasse, was von Markus Ostermeier kritisiert wird, da die Trasse im Bundesverkehrswegeplan bereits festgelegt sei. Das Gutachten von Inovaplan untersucht die Verkehrsströme, Umweltauswirkungen und Kosten, und prognostiziert, dass bis 2037 die Kapazitätsgrenze auf der Reschstraße erreicht sein wird.
Details zum Projekt
Die Umgehungsstraße wird als Entlastungsstraße beschrieben und teils in Tunnelbauweise errichtet. Die Kostenschätzung für das Projekt beläuft sich auf 30 Millionen Euro, wird jedoch als veraltet angesehen. Das Staatliche Bauamt gibt vorerst keine detaillierten Informationen an die Öffentlichkeit bekannt. Eine Umweltverträglichkeitsstudie ist für 2025/26 geplant, und die endgültige Abstimmung mit dem Bund könnte 2027 erfolgen. Die Mehrheit der Murnauer Parteien zeigt sich positiv gegenüber der Umfahrung, außer Bündnis 90/Die Grünen. In Seehausen ist die Stimmungslage diffus, und Grundstückseigentümer zeigen wenig Interesse an einer Flächenabgabe.
Für das besagte Projekt sind die aktuellen Planungsstände vielversprechend. Die Projektnummer lautet B002-G030-BY, und es handelt sich um einen 1,7 Kilometer langen, 2-streifigen Neubau. Speziell für das Jahr 2030 wird mit einer Verkehrsbelastung von bis zu 14.000 Kfz pro 24 Stunden gerechnet. Die Dringlichkeit des Projekts ist als vordringlicher Bedarf eingestuft, und die Gesamtprojektkosten ohne Planungskosten liegen bei circa 29,4 Millionen Euro. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Leistungsfähigkeit auf der Nord-Süd-Achse Starnberg – Weilheim – Murnau – Garmisch-Partenkirchen zu verbessern und die hochbelastete Ortsdurchfahrt zu entlasten.
Zusätzlich wird die Umfahrung Murnau als umweltfreundliche Lösung betrachtet, da sie potenziell die Immissionsbelastung reduzieren könnte. Die Trassenführung verläuft teilweise im Ortsbereich von Murnau und zwischen den Bebauungsgrenzen von Murnau und Seehausen. Geplant sind auch Querungshilfen sowie eine teilweise Tieflage in Tunnelbauweise, was den Eingriff in die Umwelt minimieren würde. Der Nutzen der Maßnahme wird auf jährlich 2,152 Millionen Euro geschätzt, während der Barwert der Investitionskosten mit 24,1 Millionen Euro zu Buche schlägt.
Die Fortschritte bei der Umfahrung Murnau sind ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Region, wie ebenfalls auf bvwp-projekte.de ausgeführt wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Planungen in den kommenden Monaten entwickeln und welche weiteren Reaktionen von der Öffentlichkeit und den betroffenen Gemeinden kommen werden.