Vorfall | Raub,Körperverletzung |
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Datum | 01.08.2024 |
Ort | Halle/S.,Geldautomat |
Verletzte | 1 |
Festnahmen | 1 |
Ursache | hohe Schulden |
Ein Überfall, der die Stadt erschüttert — so lässt sich der schockierende Vorfall am 1. August in Halle (Sachsen-Anhalt) beschreiben. Halil C., ein 20-jähriger Mann, suchte die Wohnung der 27-jährigen Sara L. auf. Die junge Frau, die als Prostituierte arbeitet, hielt den Besucher zunächst für einen normalen Kunden. Doch kaum hatte sie die Tür geöffnet, kippte die Situation ins Dramatische. Mit einem bedrohlichen Griff packte der kräftige Mann sie am Hals und drückte zu. Die Szene eskalierte, als er ihr den Lauf einer geladenen Pistole in den Mund drückte und drohte, sie abzuknallen, wenn sie schreit. Sein Ziel war nicht der Sex, sondern das Geld, das die Frau bei sich hatte.
Am Donnerstag musste sich Halil C. vor dem Landgericht Halle aufgrund besonders schweren Raubes und Körperverletzung verantworten. Laut Bild sitzt der junge Mann, getrieben von hohen Schulden, nun auf der Anklagebank. Nachdem er 400 Euro in der Wohnung von Sara L. erbeutet hatte, war der Betrag für ihn jedoch nicht ausreichend. Halil C. zwang die verängstigte Frau, 500 Euro vom Konto ihres Lebensgefährten am nahe gelegenen Geldautomaten abzuheben. Um seinem Opfer weiter Angst einzujagen, drohte er sogar, ihren Kindern etwas anzutun, falls sie nicht am nächsten Tag wieder Geld abheben würde.
Raffinierte Täuschung scheitert an der Polizei
Doch das geplante zweite Treffen am Geldautomaten sollte für Halil C. anders enden, als gedacht. Nicht Sara L., sondern die Polizei wartete am 2. August geduldig am vereinbarten Ort und nahm den Täter fest. Ein trickreiches Täuschungsmanöver, das auf ganzer Linie scheiterte, aber die Sicherheit der Bürger in Halle wieder ein Stück weit herstellte. Seitdem verweilt Halil C. in der Jugendanstalt Raßnitz und wartet auf seinen Prozessbeginn.
Ein entscheidender Augenblick kam, als Rechtsanwältin Ricarda Lang im Namen ihres Mandanten ein volles Geständnis verlas. Die Anklagepunkte werden akzeptiert. Der Hintergrund dieser tragischen Tat liegt in einem neuen, problematischen Freundeskreis, an den Halil C. kurz vorher geraten war. Wie Bild berichtet, versuchte der junge Mann, in die Clique zu passen, indem er sich eine Waffe kaufte — ursprünglich nicht für den Einsatz bei Straftaten gedacht.
Ein Brief der Reue?
Die Tragödie nahm eine neue Wendung, als Halil aus der Untersuchungshaft einen Entschuldigungsbrief an Sara L. schrieb. Während sie weiterhin unter Angstzuständen leidet, hat er die erbeuteten 900 Euro zurückgezahlt. Doch die seelischen Narben des Opfers sind erheblich, und der laufende Prozess wird zeigen, wie die Geschichte endet. Dieses schockierende Ereignis zeigt, wie schnell eine vermeintlich harmlose Situation ausufern kann und welchen Einfluss Schulden und falsche Freunde auf das Leben haben können.