Vorfall | Information |
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Ort | Sachsen, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Westfalen-Lippe, Thüringen |
Der Ärztemangel in Deutschland hat ausländische Mediziner zu einer begehrten Ressource gemacht. Doch eine gewaltige Hürde steht zwischen ihnen und einem Job in deutschen Krankenhäusern und Praxen: die Fachsprachprüfung! Bei dieser besonderen Sprachprüfung scheitern nahezu 50 Prozent der internationalen Kandidaten – ein verblüffend hoher Anteil, der Deutschland wachrütteln sollte! Wie ein aktueller Bericht von FREILICH hervorhebt, wurden allein in Sachsen rund 49 Prozent der Prüflinge durch die Sprachprüfung ausgebremst. Von 200 syrischen Ärzten bestanden lediglich 88 die strenge Prüfung! Und auch in anderen Bundesländern sieht die Lage nicht viel rosiger aus.
Das deutsche Approbationsverfahren verlangt von ausländischen Medizinern nicht nur grundlegende Sprachkenntnisse auf B2-Level des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER), sondern auch tiefere medizinische Fachkenntnisse, die auf dem C1-Niveau nachgewiesen werden müssen. Kein einfacher Spaziergang, wenn man bedenkt, dass die Prüfung nicht nur kostspielig, sondern auch wiederholbar ist – was weiter ins Geld geht, da ohne Begrenzung jede Wiederholung mit Gebühren von 390 bis 600 Euro verbunden ist. Besonders kritisch steht es um die Zahlen in Bayern: hier rasselten von Juni 2023 bis Mai 2024 insgesamt 1.045 Anwärter durch!
Desaster in den Bundesländern
Berlin und Brandenburg? Keineswegs besser! Beide Bundesländer melden ebenfalls Durchfallquoten um 50 Prozent, wenngleich genaue Zahlen oft unklar oder aus technischen Gründen nicht erfassbar sind. Doch der Schockwelle der sprachlichen Hindernisse kann auch eine Regelwidrigkeit innerhalb des Systems nicht verbergen. Ohne eine lückenlose Registrierung der Nationalitäten bleibt das wahre Ausmaß hinter den Kulissen verborgen, was Beobachtern Grund zur Sorge gibt.
Das Bild wird noch dunkler, wenn wir nach Nordrhein blicken: Hier erledigen gerade einmal 64,2 Prozent der Mediziner die Prüfung erfolgreich. Doch es gibt auch Lichtblicke! Thüringen hat sich als positiver Ausreißer offenbart, indem die Durchfallquote auf gerade mal 26 Prozent gesunken ist. Herrscht hier ein Erfolgsrezept, dem der Rest des Landes folgen könnte?
Politische Reaktionen und Herausforderungen
Die AfD tobte daraufhin und wertet die Ergebnisse als „fundamentalen Missstand“. Insbesondere nach der Enthüllung der hohen Durchfallrate in Sachsen betonen sie, dass Defizite in der fachlichen Eignung der ausländischen Ärzte Ursache sein könnten. Forderungen nach verpflichtenden Prüfungen für diese Mediziner werden laut, mit dem Vorschlag, dass sie sogar das zweite und dritte Staatsexamen in Deutschland ablegen müssten, ehe eine Approbation in Betracht gezogen wird. Die Partei drängt darauf, mehr einheimische Mediziner in den deutschen Studienbetrieb zu holen, um die Abhängigkeit von ausländischen Kräften zu reduzieren.
Obwohl die Situation ernst erscheint, gibt es keinen Anhaltspunkt darauf, dass die Notwendigkeit sprachlich qualifizierter Ärzte abnimmt. Im Gegenteil, gerade im Hinblick auf die hohe Durchfallquote könnte dies Anlass sein, die Sprachprüfungen zu überdenken. Die Frage bleibt, wie die anderen Fraktionen des Bundestags mit diesem drängenden Problem umgehen werden.
Doch trotz der harten Realitäten und der überwältigenden Anzahl an durchgefallenen Prüflingen gibt es immer noch Bemühungen, die Sprachbarrieren zu überwinden und mehr ausländischen Ärzten den Zugang zum deutschen Gesundheitssystem zu ermöglichen. In der Tat könnte dies ein erster Schritt sein, die Versorgungslücken im Gesundheitssektor zu schließen und gleichzeitig qualitativ hochwertige Pflege sicherzustellen!