
Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein präsentiert sich im Jahr 2024 als durchwachsen, so Markus Biercher, der Chef der Landesarbeitsagentur. Die Jahresbilanz des Arbeitsmarkts wurde auf einer Pressekonferenz in Kiel vorgestellt und zeigt, dass im Vergleich zum Vorjahr weniger Menschen in Arbeit waren, während die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen anstieg. Im Durchschnitt waren 92.500 Menschen im Land ohne Job, was einem Anstieg von 5,4 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.
In Schleswig-Holstein stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs um 6.100 auf insgesamt 1.058.500, was einem Anstieg von 0,6 Prozent entspricht. Besonders in den Bereichen Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung gab es Zuwächse, während der Handel und das Baugewerbe Jobverluste hinnehmen mussten. Als Gründe für die gemischte Bilanz wurden die schwache Binnennachfrage, gesunkene Exporte und hohe Energiepreise genannt. Der Fachkräftemangel bleibt auch im Jahr 2025 ein zentrales Problem für Unternehmen, wie ndr.de berichtete.
Beschäftigungsrekord trotz steigender Arbeitslosigkeit
Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der Beschäftigten in Schleswig-Holstein rund 1.058.000 Menschen, was 6.100 mehr sind als im Jahr 2023. Die höchste Zahl an Beschäftigten wurde im September 2024 mit 1.071.900 Menschen verzeichnet. Der Anstieg der Beschäftigung konzentrierte sich vor allem auf das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die öffentliche Verwaltung. Im Gegensatz dazu gab es einen Rückgang der Arbeitsplätze im Handel und im verarbeitenden Gewerbe. Der Jahresdurchschnitt an gemeldeten Arbeitslosen lag hingegen bei 92.500, ein Anstieg von 4.700 im Vergleich zum Vorjahr, wie shz.de berichtete.
Der Arbeits- und Fachkräftemangel bleibt die größte Herausforderung am Arbeitsmarkt. Der demografische Wandel verschärft die Situation weiter. Prognosen für 2025 zeigen, dass über 300.000 Fach- und Arbeitskräfte fehlen werden, was etwa einem Drittel des Arbeitsmarktes entspricht. Weiterhin wird mit über 50.000 neu gemeldeten Arbeitsstellen in Schleswig-Holstein gerechnet. Die berufliche Aus- und Weiterbildung von Arbeitssuchenden hat für die Arbeitsagenturen höchste Priorität. Die Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt wird ebenfalls intensiv gefördert, wobei 2024 knapp 6.300 Ukrainerinnen und Ukrainer in Schleswig-Holstein beschäftigt sind, 2.000 mehr als im Vorjahr.