
Am 20. Januar 2025 wurde Donald Trump erneut zum US-Präsidenten ernannt, was in Schleswig-Holstein Besorgnis über mögliche wirtschaftliche Auswirkungen auslöste. Insbesondere könnten drohende Einfuhrzölle die Wirtschaft der Region negativ beeinflussen. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) warnte vor möglichen Schäden für wichtige Branchen wie Maschinenbau, Holzwirtschaft, Medizintechnik und Autozulieferer. Die USA waren zuletzt der drittwichtigste Exportmarkt für Schleswig-Holstein und machten über 8% des Exportanteils aus.
Der Unternehmensverband UV Nord appellierte an die neue US-Regierung, unverzüglich Verhandlungen aufzunehmen. Nach den Lehren aus Trumps erster Amtszeit betonten die Betriebe in Schleswig-Holstein, vorbereitet zu sein und alternative Absatzmärkte zu prüfen. Michael Thomas Fröhlich, Hauptgeschäftsführer von UV Nord, forderte einen Deal mit Trump zur Vermeidung von Strafzöllen, da eine mögliche Strafzollspirale Arbeits- und Ausbildungsplätze gefährden könnte.
Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium
Die Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen verstärken sich durch die jüngste Entscheidung der USA, weltweit Einfuhrzölle auf Stahl (25%) und Aluminium (10%) zu verhängen. Diese Zölle, die innerhalb von 15 Tagen in Kraft treten sollen, sind zunächst für Mexiko und Kanada ausgenommen. Trump unterzeichnete die Proklamationen im Weißen Haus mit der Begründung, dass der Schutz der heimischen Stahl- und Aluminiumproduktion entscheidend für die nationale Sicherheit sei. Länder haben die Möglichkeit, durch Einzelfall-Verhandlungen Erleichterungen zu erreichen, sofern sie den negativen Einfluss ihrer Stahllieferungen ausgleichen können, wie t-online.de berichtete.
Die Maßnahme stieß auf erhebliche Kritik, auch von 107 Abgeordneten der republikanischen Partei. Kritiker äußerten Bedenken, dass höhere Stahl- und Aluminiumpreise sowie mögliche Vergeltungsmaßnahmen schwerwiegende Folgen für die US-Wirtschaft haben könnten. In diesem Zusammenhang drohte die EU mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte, darunter Bourbon-Whiskey und Orangensaft. Trumps Entscheidung basiert auf einer fast einjährigen Untersuchung unter Handelsminister Wilbur Ross, wobei das Weiße Haus mit dem Verlust von Zehntausenden Jobs in der Stahl- und Aluminiumindustrie seit den letzten 20 Jahren argumentierte.