Die Nährstoffbelastung in der Ostsee hat zu einem stark zurückgehenden Seegrasbestand geführt, was die Notwendigkeit verstärkt, die marine Umwelt zu schützen und zu revitalisieren. In diesem Kontext wurden in fünf Modellregionen in Schleswig-Holstein Ostseebeiräte gegründet, wie das Landwirtschaftsministerium in Kiel mitteilte. Diese Beiräte sollen freiwillige Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft koordinieren und umsetzen.
Die Modellregionen umfassen unter anderem die Flensburger Förde sowie die Schleiregion in den Kreisen Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde. Die Beiräte setzen sich aus Vertretern der landwirtschaftlichen Betriebe, Verbänden sowie Wasser- und Bodenverbänden zusammen. Zu den zentralen Themen der Beiräte gehören Nutzungsänderungen, die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, Aufforstungsmaßnahmen und die Schaffung von feuchten Ackersenken. Die ersten Ergebnisse der Beiräte sollen Ende 2026 vorgelegt werden. Diese Initiative ist Teil des Aktionsplans Ostseeschutz 2030, der Ende 2024 von der Landesregierung verabschiedet wurde, wie NDR berichtete.
Ökologische Bedeutung der Ostsee
Die Ostsee, ein flaches Meer, das von Landmassen umschlossen ist, weist einen geringen Wasseraustausch mit der Nordsee und dem Atlantik auf. Ihr Salzgehalt variiert zwischen dem Osten, wo er niedrig ist, und dem Westen, wo er höher ist. Wichtige Lebensräume in der Ostsee umfassen Riffe, Großalgen, Seegras sowie sublitorale Sandbänke und Windwatten. Diese Lebensräume sind nicht nur gesetzlich geschützt, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle für die Artenvielfalt und die Gesundheit des Ökosystems. Sie bieten Nahrungsgrundlagen für Fische, marine Säugetiere und Küstenvögel, verbessern die Wasserqualität und tragen zum Küstenschutz bei.
Allerdings sind viele dieser Lebensräume durch menschliche Aktivitäten gefährdet. Ein Nationalpark Ostsee könnte dazu beitragen, die natürliche Diversität zu fördern. In den schleswig-holsteinischen Küstengewässern haben Riffe, Großalgen und Seegras eine besonders hohe ökologische Bedeutung. Seegras ist zudem gesetzlich geschützt und gilt als stark gefährdet. Diese Informationen stimmen mit den Erkenntnissen überein, die in dem umfassenden Dokument über die Ostsee und ihren Schutz veröffentlicht wurden, wie es auf der Webseite des Landes Schleswig-Holstein festgehalten ist.
