Das Stadtarchiv Kiel wird im Jahr 2025 an einen neuen Standort in der Hopfenstraße umziehen. Der Umzug, der voraussichtlich im März beginnt und drei Monate dauern soll, ist notwendig, da die bisherigen Räumlichkeiten im Rathausturm raumklimatisch und logistisch nicht mehr geeignet sind, um die historischen Dokumente langfristig zu sichern. Bisher ist der Lagerraum vollständig ausgelastet, und der archivalische Bestand beträgt rund sechs Regalkilometer, wie kiel-magazin.de berichtet.
Zur Vorbereitung des Umzugs müssen zehntausende Akten, Bücher und Karten abtransportiert werden. Die Kosten für den Umzug belaufen sich auf etwa 200.000 Euro, während die Umbaukosten des neuen Archivstandorts auf rund 4,6 Millionen Euro geschätzt werden. Die Eröffnung des neuen Stadtarchivs in der Hopfenstraße ist für September 2025 geplant, wie ndr.de berichtet.
Die Bedeutung des Stadtarchivs
Das Kieler Stadtarchiv wurde 1907 gegründet und hat sich seither als zentrale Dokumentations- und Forschungsstätte für die über 750-jährige Geschichte Kiels etabliert. Historische Quellen und die Grundlage der Stadtgeschichtsforschung werden hier bewahrt. Das Archiv wird seit seiner Gründung hauptamtlich von wechselnden Wissenschaftlern geleitet und arbeitet eng mit dem Stadtmuseum sowie der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte zusammen.
Im neuen Archivgebäude werden vier Stockwerke für archivgerechte Lagerflächen zur Verfügung stehen. Zu den geplanten Räumlichkeiten gehören ein neuer Lesesaal sowie ein Geschichtszentrum, das sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Kiel befassen wird. Zusätzlich wird es einen Gruppenarbeitsraum für Schulklassen und eine Veranstaltungsfläche für bis zu 100 Teilnehmende geben. Diese Maßnahmen sind Teil der Bestrebungen des Stadtarchivs, die Transparenz der Kieler Stadtverwaltung zu gewährleisten und das Informationsrecht für Bürger durch Einsicht in historische Unterlagen zu ermöglichen.
