
Am vergangenen Donnerstag fanden an der Fachhochschule Kiel die Abschlusspräsentationen des Moduls Marktkommunikation statt. Rund 50 Studierende des Studiengangs Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation nahmen an der Veranstaltung teil. Das Modul umfasst verschiedene Methoden der Marktanalyse sowie Ziele, Strategien und Instrumente der Marktkommunikation. Petra Dickel, Professorin für Unternehmenskommunikation an der FH Kiel, leitet das Modul jährlich in Zusammenarbeit mit einem Praxispartner. Ziel ist es, theoretische Inhalte in die Praxis zu überführen, was oft zu einem Aha-Effekt bei den Studierenden führt.
Im Rahmen des Moduls entwickelten die Studierenden Kommunikationskonzepte für den Praxispartner, die Landespolizei Schleswig-Holstein. Die Themen, die sie bearbeiteten, konzentrierten sich auf Aufklärung über Risiken und Sicherheit. Die Studierenden präsentierten ihre Ergebnisse in zehnminütigen Vorträgen. Ein Beispielthema war die Gefahren von Cannabis am Steuer, woraufhin eine Gruppe von fünf Studentinnen ein Kommunikationskonzept entwickelte. In diesem Kontext wurde die Zielgruppe bestimmt und befragt. Die Erkenntnis: Die Polizei sollte authentisch und seriös wahrgenommen werden. Zu den Maßnahmen gehörten eine Social-Media-Kampagne, ein Videoformat sowie eine Webseite.
Präsentation der Ergebnisse
Ein weiteres Thema, das behandelt wurde, waren Betrugsmaschen, die gezielt Senioren ansprechen. Eine andere Gruppe erarbeitete eine Kampagne unter dem Titel „Gemeinsam gegen Betrug“. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählten Zeitungsartikel sowie Fernseh- und Radiowerbung. Die Studierenden produzierten sogar Werbespots für Funk und Fernsehen. Vertreter der Landespolizei Schleswig-Holstein waren bei den Präsentationen anwesend. Dennis Schneider, Pressesprecher der Landespolizei, zeigte sich beeindruckt von der strategischen Herangehensweise der Studierenden. Auch Petra Dickel äußerte Zufriedenheit mit den Leistungen der Teilnehmenden und stellte fest, dass die Kommunikationskonzepte interessante Impulse für die zukünftige Arbeit der Polizei bieten.
Zusätzlich zur Aufklärung über Cannabisrisiken befasst sich auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit dieser Thematik. Sie hat gemeinsam mit der Bundesdrogenbeauftragten Daniela Ludwig die Social-Media-Kampagne „Mach Dich schlau“ ins Leben gerufen. Diese Kampagne zielt darauf ab, über die Risiken des Cannabiskonsums aufzuklären und junge Menschen zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema anzuregen. Die Kampagne basiert auf einem prämierten Konzept eines Kreativwettbewerbs, der im Frühjahr 2020 durchgeführt wurde. Für die Kampagne wurde eine halb-minütige Sequenz aus dem Originalvideo „Cannabis wissenschaftlich geprüft“ genutzt.
Der originale Inhalt des Videos erklärt wissenschaftlich, wie Cannabis wirkt, und geht auch auf die Legalisierung des Konsums ein. Kritisch anzumerken ist, dass die verkürzte Version des Videos wichtige Informationen auslässt, darunter die Erklärung, dass die Einteilung in legale und illegale Drogen keinen Sinn mache. Zusätzliche Kontroversen gab es, als die Wissenschaftsjournalistin Mai-Thi Nguyen-Kim sich über die Verwendung des Videos in der Kampagne überraschte, nachdem sie durch Twitter von der Kollaboration erfuhr.
Für weitere Informationen zur Präsentation der Kommunikationskonzepte besuchen Sie die Seite der Fachhochschule Kiel. Weitere Details zur Kampagne der BZgA finden Sie auf Cannatrust.