
In Lübeck wurden im Jahr rund 11.100 Tonnen Fleisch konsumiert, was zu einem Pro-Kopf-Verbrauch von 51,6 Kilogramm jährlich führt. Dies entspricht etwa 140 Gramm Fleisch pro Tag. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) beruft sich hierbei auf Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). Obwohl der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch seit Jahren kontinuierlich zurückgeht, bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel, das in der Gesellschaft nach wie vor stark nachgefragt wird.
Dirk Himmelmann, Geschäftsführer der NGG Lübeck, hat die Bedeutung der Arbeit in der Fleischproduktion hervorgehoben. Er betont, dass der Bereich Haltung, Schlachtung und Verarbeitung essenzielle Komponenten der Branche sind. Zugleich wird die Fleischindustrie als Niedriglohnbranche angesehen, in der viele Beschäftigte nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde verdienen. Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, fordert die NGG Lübeck einen Mindestlohn von 14,50 Euro pro Stunde für die Branche.
Herausfordernde Arbeitsbedingungen in der Fleischproduktion
Die Arbeit in der Fleischproduktion erfordert körperliche Anstrengung. Beschäftigte heben täglich schwere Lasten, darunter Schweinekeulen von 5 bis 10 Kilogramm. In einer Schicht müssen sie mehr als 200 Mal Keulen aufs Produktionsband tragen. Die Bedingungen sind herausfordernd, mit extremen Temperaturen, vom heißen und feuchten Schlachtbetrieb bis hin zur Kälte im Kühlhaus, wo es nur 2 bis 3 Grad hat. Diese Bedingungen führten zu einer hohen gesundheitlichen Belastung für die Beschäftigten.
Angesichts dieser Situation plant die NGG, in den bevorstehenden Tarifverhandlungen ein Lohn-Plus durchzusetzen. Die Verhandlungen für die Fleischindustrie starten Anfang Februar, um die Arbeitsbedingungen und die Vergütung in der Branche nachhaltig zu verbessern.
Zusätzliche Informationen zur Situation in der Fleischindustrie wurden von der NGG veröffentlicht, die auch darauf hinweist, dass die gesetzlichen Regelungen zur Lohnhöhe und zu den Arbeitsbedingungen umfassend reformiert werden müssen. Weitere Details finden sich in den Tarifinfos der NGG für die Fleischbranche hier.