Die Grünen haben am 6. Januar 2025 ihren Wahlkampf in Schleswig-Holstein, der Heimat von Robert Habeck, gestartet. Die Auftaktveranstaltung fand in der Musik- und Kongresshalle in Lübeck statt, wo vor einem überfüllten Saal mit rund 800 Plätzen zahlreiche Besucher vor der Tür auf Einlass warteten. Bei der Veranstaltung trat Annalena Baerbock als erste Rednerin auf, gefolgt von Habeck, der in seiner Ansprache Themen wie soziale Gerechtigkeit und Innovationen betonte.
In seiner Rede warnte Habeck vor der „Ausschließeritis“ und kritisierte die Union scharf für ihre Pläne zur Steuersenkung, die eine Lücke von 100 Milliarden Euro in ihrem Wahlprogramm aufwiesen. Das Thema Klimapolitik wurde in seiner Rede nur kurz angerissen, während der Schwerpunkt auf der Zukunft der deutschen Wirtschaft lag. Die anstehende Bundestagswahl wurde für den 23. Februar 2025 angekündigt.
Annäherung an die Union
13 Monate vor der Bundestagswahl zeigen die Grünen ein zunehmendes Interesse an einer möglichen Koalition mit der CDU. Laut Welt äußerten sich Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge und Robert Habeck offen für einen Dialog mit der Union und weisen auf bereits bestehende schwarz-grüne Regierungen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen hin. Habeck betont die Bedeutung der Zusammenarbeit demokratischer Parteien.
Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Ampel-Parteien zusammen etwa 30 Prozent erreichen, während Mehrheiten jenseits der Union als unrealistisch gelten. Dröge stellte klar, dass die Grünen sorgfältig prüfen werden, welche Koalitionen nach der Wahl eingegangen werden. Allerdings äußerte CSU-Chef Markus Söder Kritik an der Annäherung der Grünen, die er als „peinlich“ bezeichnete und forderte, dass es nach der nächsten Wahl kein Schwarz-Grün geben dürfe.
Omid Nouripour, der Parteivorsitzende der Grünen, sieht ebenfalls die Möglichkeit eines Bündnisses mit der Union und spricht von Veränderungen in der politischen Landschaft. Während Habeck sich als potenzieller Kanzlerkandidat positioniert, liegen die Grünen derzeit in den Umfragen bei nur 11 Prozent.
