
Die Sicherheit auf Volksfesten in Deutschland erhält neue Aufmerksamkeit. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat angekündigt, den Schutz von solchen Veranstaltungen zu verbessern, nachdem ein tragischer Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg zu sechs Toten und rund 300 Verletzten führte. Dieser Vorfall, bei dem ein Mann mit einem Auto in die Menschenmenge raste, wird als einer der schlimmsten Anschläge der letzten Zeit betrachtet.
Olaf Scholz äußerte sich dazu in Lübeck und betonte, dass die Bundesregierung engere Sicherheitsvorkehrungen auf Straßen, Plätzen und Volksfesten plant. Zudem kündigte er finanzielle Unterstützung für die Verletzten und die Familien der Getöteten an, die vergleichbar mit den Hilfen für Opfer von Terroranschlägen sein soll. Besonders betroffen von dem Angriff waren auch Schausteller, die auf den Märkten tätig sind.
Ermittlungen zu Sicherheitskonzepten
Die Ermittlungen zum Anschlag konzentrieren sich auf das Sicherheitskonzept und die Polizeiarbeit in Magdeburg. Das Bundeskriminalamt (BKA) prüft die Fallgeschichte des Täters, Taleb A., und die Umstände, unter denen der Polizeieinsatz stattfand. Ein Polizeifahrzeug war nicht korrekt positioniert, was zu Fragen über die Effektivität des Sicherheitskonzepts geführt hat. Das Innenministerium untersucht die Gründe dafür und ob die Sicherheitsmaßnahmen des Veranstalters entsprechend umgesetzt wurden.
Insgesamt hat die Polizeiinspektion Halle (Saale) die Möglichkeit, die Ermittlungen zu übernehmen, während der Innenausschuss des Bundestages demnächst über den Fall beraten wird. Zusätzlich hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser angekündigt, dass die Behörde Transparenz hinsichtlich der Ermittlungen schaffen will. Dabei warnte sie die AfD vor der Instrumentalisierung des Vorfalls, nachdem die Partei eine Kundgebung in Magdeburg mit rund 3.500 Teilnehmern abgehalten hatte.
Der Täter, ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien, der 2006 nach Deutschland kam, hat in sozialen Medien radikale Äußerungen gemacht. Die Ermittlungen zur Motivation des Täters dauern an. Faeser bekräftigte außerdem, dass die Unterstützung der Verletzten und Ersthelfer eine zentrale Rolle spielt.