In Lübeck leiden derzeit mehrere tausend Menschen unter Winterallergien, was auf die kalten Temperaturen und die damit verbundenen Innenraumbedingungen zurückzuführen ist. Die häufigsten Allergien, die in dieser Zeit auftreten, sind die Hausstaubmilbenallergie, die Tierhaarallergie und die Schimmelpilzallergie. Besonders betroffen sind Menschen mit bestehenden Erkrankungen wie Neurodermitis oder Asthma, wobei in Lübeck etwa 9.200 Menschen mit Asthma leben, was rund 4,2% der Bevölkerung ausmacht.
Die kalte Außenluft in Kombination mit warmer, trockener Heizungsluft kann die Bronchien von Asthmatikern stark reizen und zu schwerwiegenden Symptomen wie Husten, pfeifender Atmung und Luftnot führen. Allergische Reaktionen auf Schimmel, Hausstaubmilben oder Tierhaare sind häufige Auslöser für Asthmaanfälle, die durch die winterlichen Bedingungen verstärkt werden. Schimmelpilze sind in dieser Jahreszeit häufig anzutreffen und entstehen oft durch unsachgemäßes Lüften und Kondenswasser. Da Menschen im Winter mehr Zeit in Innenräumen verbringen, erhöht sich auch der Kontakt mit diesen Allergenen.
Herausforderungen für Allergiker im Winter
Neurodermitis, die zwar keine Allergie ist, kann ebenfalls durch Allergene verstärkt werden. Schätzungen zufolge neigen etwa 40% der Neurodermitis-Betroffenen gleichzeitig zu Allergien, was die Symptome im Winter zusätzlich verschärfen kann. Rund 2 Millionen Säuglinge und Kinder sowie 2,5 Millionen Erwachsene in Deutschland leiden an Neurodermitis, die durch winterliches Wetter und Temperaturschwankungen weiter belastet wird. Die Therapie umfasst in vielen Fällen entzündungshemmende und juckreizstillende Medikamente wie Kortison.
Im Winter verbringen Menschen aufgrund niedriger Außentemperaturen mehr Zeit in Innenräumen, was das Risiko erhöht, auf Indoor-Allergene wie Hautschuppen von Haustieren, Hausstaubmilben und Schimmel zu stoßen. Nach Angaben von Allergieberatung.de lebten im Jahr 2019 rund 14,7 Millionen Katzen in deutschen Haushalten, die ebenfalls Allergiesymptome hervorrufen können. Schimmel entsteht insbesondere an feuchten Stellen im Haushalt, wie beispielsweise an undichten Dächern, Türen, Heizungen und Lüftungsanlagen. Zu den häufigsten Stellen für Schimmelbildung gehören Deckenplatten, Kartons, Bilder und Trockenbauwände.
Allergiesymptome sind oftmals schwer von Erkältungserscheinungen zu unterscheiden. So sind beispielsweise laufende Nasen, Husten und Kopfschmerzen gängige Symptome. Es gibt jedoch einige unmissverständliche Hinweise: Die Farbe des Nasensekrets bei Allergien ist meist weiß, während sie bei Erkältungen oder Grippe gelblich ist. Zudem treten fieberhafte Symptome nur bei Erkältungen auf. Eine rasche Besserung der Symptome innerhalb von 12 Stunden weist auf eine Allergie hin, während Erkältungen in der Regel länger anhalten.
Die Behandlung von Winterallergien sollte in Absprache mit einem Facharzt erfolgen. Zu den gängigen Methoden zählen Antihistamine und Nasensprays zur Linderung von Beschwerden. Für Betroffene von Hausstaubmilben empfiehlt es sich, milbendichte Bezüge zu verwenden sowie regelmäßig zu lüften und spezielle Waschmittel zu nutzen, um die Allergene zu reduzieren.
