Die beiden Hochschulen, die Christian-Albrechts Universität zu Kiel und die Universität Lübeck, haben beschlossen, ihre Accounts auf der Social-Media-Plattform X, die ehemals als Twitter bekannt war, stillzulegen. Diese Entscheidung ist Teil eines größeren Trends, da sich inzwischen mehr als 60 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland dem Rückzug angeschlossen haben. Die Entscheidung wurde vor dem Hintergrund wachsender Kritik an der Plattform getroffen, die wegen ihrer Ausrichtung auf Radikalisierung in der Öffentlichkeit steht.
Ein zentraler Beweggrund für die Hochschulen ist die fehlende Vereinbarkeit von Weltoffenheit, wissenschaftlicher Integrität, Transparenz und Demokratie mit den aktuellen Praktiken von X. Die Universitäten betonen die Bedeutung faktenbasierter Kommunikation und äußern sich klar gegen die Förderung antidemokratischer Kräfte. Diese Thematik ist nicht neu; bereits die Europa-Universität und die Hochschule Flensburg haben X seit Jahren nicht mehr genutzt.
Breitere Bewegung unter Hochschulen
Laut ndr.de wurden die Accounts der Einrichtungen auf X stillgelegt, da man die Werte der Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft auf der Plattform als nicht mehr gegeben ansieht. In einer Pressemitteilung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde diese gemeinsame Entscheidung kommuniziert, die ausdrücklich nicht als Aktion des Bundesverbands der Hochschulen betrachtet wird, der neutral bleibt.
Wie sueddeutsche.de berichtete, kritisieren die Hochschulen die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte sowie Einschränkungen der Reichweite auf der Plattform. Der Verzicht auf Moderation führe zudem zur Verbreitung von Hass, Desinformation und Manipulation. Diese gemeinsame Aktion der Hochschulen soll ein starkes Signal für die Förderung faktenbasierter Kommunikation setzen.
Bisher haben sich 63 Hochschulen der Aktion angeschlossen, und es ist wahrscheinlich, dass weitere Institutionen folgen werden. Die Entwicklungen auf anderen Plattformen wie Facebook und Instagram werden von den Hochschulen weiterhin beobachtet.