Die Stadt Wedel im Kreis Pinneberg sieht sich mit einer kritischen finanziellen Situation konfrontiert, da die Schuldenlast bei unter 100 Millionen Euro liegt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, wurde ein Maßnahmenpaket mit insgesamt dreißig Sparmaßnahmen entwickelt, das als Reaktion auf die Aufforderung des Innenministeriums Schleswig-Holstein zur Haushaltskonsolidierung im November notwendig wurde. Der Haushaltsentwurf für 2025 wurde als nicht genehmigungsfähig eingestuft, was die Stadt dazu zwingt, Maßnahmen zur Einsparung vorzulegen.
Zu den geplanten Maßnahmen gehört eine Reduzierung des Gebäudebestands sowie die Überprüfung von Angeboten der Musikschule, Volkshochschule (VHS) und des Stadtteilzentrums in anderen Gebäuden, wie beispielsweise Schulen. Die Leistungen in den Bereichen Bildung, Sport und Kultur sollen an die finanziellen Mittel angepasst werden. Auch die Schwimmhalle steht auf dem Prüfstand. Das Maßnahmenpaket soll in den politischen Fraktionen besprochen und voraussichtlich im Februar im Rat beschlossen werden. Andernfalls droht der Stillstand in Wedel.
Vergleich der finanziellen Situation von Wedel
Die Schuldenhöhe von Wedel wird zum Ende des Jahres 2024 auf etwa 94 Millionen Euro geschätzt, während die geplanten Einnahmen für 2024 bei 107 Millionen Euro liegen. Im kommunalen Vergleich mit anderen Städten in Schleswig-Holstein, die zwischen 20.000 und 80.000 Einwohner haben, weist Wedel die höchste Pro-Kopf-Verschuldung auf. Laut einer Tabelle betrug die Verschuldung Ende 2024 in Wedel 94.763.100 Euro, was 2.742,94 Euro pro Einwohner entspricht.
Im Gegensatz dazu haben vergleichbare Kommunen wie Elmshorn, Rendsburg und Pinneberg deutlich geringere Verschuldungswerte. Alle verglichenen Städte müssen genehmigungspflichtige Haushalte beschließen, wobei Wedel einen ausgeglichenen Haushalt anstreben muss, um die notwendige Genehmigung zu erhalten. Für das laufende Jahr weist Wedel eine jährliche Differenz von 469.000 Euro auf, während viele andere Städte erhebliche Jahresfehlbeträge haben.
Die Kommunalaufsicht hat der Stadt Wedel zudem die Verpflichtung auferlegt, einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren und investive Mittel stark zu limitieren. Eine weitere Untersuchung zur Ursache der Schulden in Wedel wurde ebenfalls angekündigt, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, wie die Webseite wedel-politik.de berichtet. Die Situation bleibt angespannt und die kommenden Entscheidungen werden entscheidend für die finanzielle Zukunft der Stadt sein.
Für detaillierte Informationen über die aktuellen Maßnahmen und den kommunalen Vergleich der Finanzen von Wedel lesen Sie auch auf ndr.de.
