Stormarn

Videobrille im OP: So wird die Narkose zum Erlebnis!

Im Reinbeker Krankenhaus St. Adolf-Stift wird eine innovative Technologie zur Verbesserung der Patientenerfahrung bei Operationen eingesetzt: die „HappyMed“-Videobrille. Bei einem kürzlich durchgeführten Eingriff wurde Axel N. am Knie operiert und konnte dabei den Film „Mission Impossible“ anschauen. Privatdozent Dr. Thorsten Krause, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, nutzt diese Brille bereits seit einem Jahr bei kleineren chirurgischen Eingriffen.

Die „HappyMed“-Brille bietet ein audiovisuelles Erlebnis, das darauf abzielt, Patienten während der Operation abzulenken und zu beruhigen. Entwickelt wurde die Brille von einem Wiener Start-up im Jahr 2015. Der Förderverein des Krankenhauses hat bereits zwei dieser Brillen finanziert. Patienten haben die Möglichkeit, ihre individuelle Sehstärke und Lautstärke einzustellen und aus einem umfangreichen Filmangebot zu wählen. Zu den verfügbaren Filmarten gehören Naturdokus, Reisefilme, Konzerte, Meditationsfilme, Hollywoodfilme, Kinderfilme und Klassiker.

Positive Effekte der audiovisuellen Ablenkung

Studien zeigen, dass audiovisuelle Ablenkung während medizinischer Eingriffe die Heilungschancen verbessert und physiologische Stressreaktionen wie erhöhten Blutdruck und Herzfrequenz verringert. Die Brille kann zudem die Wirkung von Beruhigungsmitteln ersetzen und das Schmerzempfinden reduzieren. Dr. Krause hat positive Erfahrungen mit der Brille gemacht; Patienten berichten, dass sie den Eingriff als weniger belastend empfinden.

Die HappyMed-Brille wird insbesondere bei kleineren Eingriffen wie Hand-Fuß-Chirurgie oder Materialentfernung eingesetzt, bei denen eine lokale Betäubung möglich ist. Vollnarkose bleibt auf Wunsch eine Option, wird jedoch von einigen Patienten als unangenehm empfunden. Die Mehrheit entscheidet sich für Meditation oder Naturfilme, wobei es bei Spielfilmen vorkommen kann, dass die Patienten das Ende nicht mehr sehen.

Wie bereits Dr. Fabian Heuser, Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin an der Asklepios Klinik Lindau, erläuterte, zielt die Anwendung der HappyMed-Brille darauf ab, eine schonende und patientenorientierte Behandlung zu bieten. Die Brille nutzt Bilder und Töne, um Patienten in einen tranceähnlichen Zustand zu versetzen, was die Angst vor Operationen vermindert und zur Normalisierung von Puls und Blutdruck beiträgt. Insbesondere bei Kindern zeigt sich der positive Effekt der Brille, da sie die Operation als weniger belastend wahrnehmen.

Die Einführung der „HappyMed“-Brille im St. Adolf-Stift könnte ein bedeutender Schritt in der patientenorientierten Versorgung sein, wobei weitere Anschaffungen der Brillen in Aussicht stehen. Für mehr Informationen über die Erfolgsstories und die Wirkung der HappyMed-Brille besuchen Sie ln-online.de und asklepios.com.

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