
Die Verantwortung für die Versorgung von Fundtieren liegt in Deutschland bei Städten und Gemeinden, wobei jedoch die Umsetzung dieser Pflicht je nach Region stark variiert. Wie NDR berichtete, gibt es keinen einheitlichen Verteilungsschlüssel für die Finanzierung, was dazu führt, dass viele Tierheime sich finanziell im Stich gelassen fühlen. Dies äußert sich vermehrt in einem Rückgang der ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder in Tierheimen.
Ein Beispiel aus Bad Oldesloe im Kreis Stormarn verdeutlicht die Diskussion über Maßnahmen zur Verhinderung von Tierheimschließungen. Katharina Erdmann, Vorsitzende des Landestierschutzverbandes, hat betont, wie wichtig eine nachhaltige Finanzierung für die Fortführung der Einrichtungen ist.
Finanzierungsmodelle und Herausforderungen
Die Finanzierung von Tierheimen erfolgt überwiegend durch Gemeindezahlungen für Fundtiere, wobei der Betrag je nach Gemeinde unterschiedlich ausfällt. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise erhalten Tierheime jährlich etwa 500.000 Euro staatliche Förderung, so dasfinanzen.de. Für die Eröffnung eines Tierheims wird ein geschätzter Betrag von 460.000 Euro benötigt, um die Unterbringung und Versorgung von rund 1.800 Tieren jährlich sicherzustellen.
Zusätzlich kann die Unterstützung für Tierheime durch Geld- und Sachspenden, wie Handtücher, Decken und Futter, erfolgen. Ehrenamtliche Tätigkeiten in den Einrichtungen haben das Potenzial, in Minijobs umgewandelt zu werden. Die Einstiegsgehälter für Tierpfleger im Tierheim liegen zwischen 1.800 und 2.400 Euro brutto, wobei es in der gewerblichen Wirtschaft sogar bis zu 3.300 Euro sein können.
Die Eröffnung eines Tierheims erfordert die Zustimmung der Behörden sowie einen Sachkundenachweis gemäß §11 des Tierschutzgesetzes. Die Materialien, die für einen Tierheimbetrieb benötigt werden, umfassen unter anderem Handtücher, Decken und Waschmittel. Tierpfleger im öffentlichen Dienst verdienen zwischen 2.270 und 2.880 Euro brutto, während der Nettoverdienst für Tierpfleger in Zoos oder Tierheimen bei etwa 1.760 Euro liegt.