Vorfall | Brandstiftung |
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Ort | Tuttlingen |
Sachschaden in € | 25000 |
Ursache | Anpassungsstörung |
Ein brennendes Drama mitten in Tuttlingen! Ein 28-jähriger Mann, der ursprünglich aus Palästina stammt, soll aus Wut über seine bevorstehende Verlegung aus einer Asylbewerberunterkunft sein Zimmer in Flammen gesetzt haben. Ein Berg aus Kleidung diente als Zündstoff, und dann hieß es: Feuer frei! Nachdem er das Feuer gelegt hatte, setzte sich der junge Mann seelenruhig in den Garten und wartete darauf, dass jemand das lodernde Inferno bemerken würde. Bei diesem Brandvorfall im Mai dieses Jahres befanden sich insgesamt 42 Personen im Gebäude, darunter auch unschuldige Familien mit Kindern. Den Sachschaden beziffert man auf satte 25.000 Euro, wie Schwäbische berichtet.
Doch was trieb den Mann zu solch einer Tat? Die Ursache ist laut Aussage aus dem Gerichtsprozess eine massive Anpassungsstörung. Der Gedanke, von Tuttlingen nach Trossingen umziehen zu müssen, traf ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Das Gericht zeigte Milde und verurteilte ihn zu einer Bewährungsstrafe, da er sichtlich reumütig war und durch sein umfangreiches Geständnis Mitleid erregte.
Ein Leben unter Druck
Die Welt des 28-Jährigen war längst aus den Fugen geraten. Verzweifelt schilderte er, dass ihm bei seiner Ankunft in Deutschland das Gefühl vermittelt wurde, er sei „nichts wert“. In dem Prozess wurde klar, dass er unter enormem Druck stand, da er sich psychisch völlig überfordert fühlte. Als Ursprung der ganzen Misere gilt sein Umzug aus Fellbach nach Waiblingen, wo er einem regelrechten sozialen Minenfeld ausgesetzt war.
Seine eigene Verteidigung nannte es einen „Nervenzusammenbruch“, der den Angeklagten dazu trieb, zweimal in seinem Zimmer zu zündeln. Tatsächlich hatte er schon eine Decke mit Parfüm eingesprüht und in Brand gesetzt, bevor er schließlich den drohenden Worten „new fire“ Taten folgen ließ. Ein Sozialbetreuer und ein Sicherheitsmitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, um den Brand schnellstmöglich zu löschen und Schlimmeres zu verhindern. Ein Drama, das tief unter die Haut geht!
Zerbrochene Träume und verlorene Hoffnung
Um seiner „traurigen Realität“ zu entkommen, geriet der 28-Jährige auf die schiefe Bahn, und nicht nur das Feuer, sondern auch Drogen wie Cannabis, Kokain und sogar Heroin spielten eine düstere Rolle in seinem Leben. Verzweifelt schilderte er seinen Zusammenbruch vor Gericht und die Tatsache, dass er keine Arbeit finden konnte, machte die Situation nicht einfacher. Auch der drohende Schatten der Abschiebung raubt ihm den Schlaf, wie Focus berichtete.
Ein zerrütteter Geist, der nur nach einem Funken Hoffnung sucht. Nun bleibt abzuwarten, wie die Geschichte für diesen jungen Mann weitergeht und ob ihm die Therapie und die bevorstehende Rehabilitation den Weg zurück in ein normales Leben ebnen können. Der Gerichtstermin ist noch längst nicht der Schlusspunkt, sondern erst der Anfang eines langen Prozesses der Selbstfindung und Wiedergutmachung.