St. Pauli-Kapitän Irvine: Halbzeitshows gehören nicht zum Fußball!

St. Pauli-Kapitän Irvine: Halbzeitshows gehören nicht zum Fußball!

St Pauli, Deutschland - Im Fußball geht es um mehr als nur Tore und Punkte. Es ist ein ganz eigenes Leben, geprägt von Leidenschaft und Tradition. Doch in den letzten Jahren hat sich der Trend zu Halbzeitshows und musikalischen Einlagen verstärkt, was vielen Fans sauer aufstößt. Der St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine äußerte in einem aktuellen Podcast seine Meinung zu diesem Thema. Er hat ein ganz klares Bild: „Fußball hat seine eigene Kultur, die keine zusätzlichen Unterhaltungsformen benötigt“, so St. Pauli 24. Irvine ist ein Fan der Eigenart des Fußballs und glaubt, dass man daran nicht rütteln sollte. Er erwähnt ehrfürchtig die Fankultur, die im Stadion allgegenwärtig ist und bestimmen sollte, was im Fußball relevant ist.

Die Frage stellt sich: Wo führt der Weg hin, wenn selbst die großen Turniere wie das Champions-League-Finale mit Bandauftritten aufgewertet werden? 2023 trat die Band Linkin Park vor dem Finale auf, was nicht bei allen Zuschauern gut ankam. Einem Bericht von Tagesspiegel zufolge gab es Pfiffe und Unmut beim Auftritt von Helene Fischer im Jahr 2017 während des DFB-Pokalfinales. Diese Ereignisse zeigen, dass die Kommerzialisierung des Fußballs und die damit verbundenen Entertainment-Elemente auf Widerstand stoßen, insbesondere in Deutschland.

Halbzeitshow bei der WM 2026 – Ein umstrittenes Experiment

Die FIFA plant, beim WM-Finale 2026 in New Jersey erstmals eine Halbzeit-Show im Stil des Super Bowls einzuführen. Fifa-Chef Gianni Infantino nennt dies einen „historischen Moment für die WM“ und hofft, dass eine solche Show neue Zuschauer, vor allem in den USA, anzieht. Doch diese Neuerungen sind nicht unumstritten. Kritiker befürchten, dass die Richtung des Fußballs immer mehr durch kommerzielle Interessen geprägt wird, wie Sport Illustrated anmerkt.

In Deutschland gibt es seit den 80er Jahren eine gewisse Abneigung gegen diese Art der Eventisierung. Viele „echte“ Fußballfans sehen die Halbzeit nicht als Bühnenprogramm, sondern als ihre Gelegenheit, sich über das Spiel auszutauschen und Snacks zu genießen. Dabei könnte der lokale Bezug der Acts, wie etwa ein Auftritt von Udo Lindenberg beim Hamburger SV, den Fans besser gefallen.

Ein Thema für die Zukunft

Wie kann man Tradition und Unterhaltung in Einklang bringen? Jackson Irvine und viele seiner Mitmenschen sind der Meinung, dass das wahre Leben im Stadion und die Verbindung zu den Fans nicht durch Showblenden ersetzt werden sollten. Ob sich der Fußball also in Richtung Kommerzialisierung entwickelt oder ob die traditionelle Kultur Bestand hat, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Der Dialog über diese Themen wird weitergehen, und die Stimmen der Fans werden dabei vor allem gehört werden müssen.

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OrtSt Pauli, Deutschland
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