Aserbaidschaner in Rostock: Nach 17 Jahren droht die Abschiebung!

Aserbaidschaner in Rostock: Nach 17 Jahren droht die Abschiebung!
Rostock, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern sorgt die Situation von Anver Hasanov für besorgte Gesichter. Der 28-Jährige Aserbaidschaner lebt seit 17 Jahren in Deutschland, hat hier einen Realschulabschluss erlangt und kämpft nun um seinen Aufenthaltsstatus. Hasanov hat zwei kleine Kinder und eine Familie, die ebenfalls in Deutschland lebt. Gerade jetzt, wo er einen neuen Job in Aussicht hat, schwebt über ihm die Angst vor einer Abschiebung.
Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, erhielt Hasanov kürzlich ein Schreiben vom Rostocker Migrationsamt, das ihm mitteilt, dass sein Antrag auf Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis abgelehnt werden soll. Er benötigt einen Nationalpass aus Aserbaidschan, den er jedoch nicht besitzt. Die Botschaft seines Heimatlandes stellt diesen nur aus, wenn er seine 18-monatige Wehrpflicht erfüllt – ein Hindernis, da er die Sprache nicht mehr beherrscht und somit nicht in der Lage ist, dies zu tun.
Integration in Deutschland
Hasanovs Fall wirft ein Licht auf die größeren Herausforderungen, mit denen viele Migrantinnen und Migranten in Deutschland konfrontiert sind. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gibt es erhebliche Hürden für die Integration von Personen ohne deutschen Pass. Diese beinhalten unter anderem Sprachbarrieren und beschränkte Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt.
Migrantinnen werden häufig in ihrer Teilnahme am Arbeitsmarkt behindert, was sich auch in den Zahlen spiegelt: Die Erwerbstätigenquote für drittstaatsangehörige Frauen lag 2021 bei rund 44%, während es bei Männern etwa 67% waren. Solche Unterschiede zeigen, wie wichtig das Erlernen der deutschen Sprache und die gesellschaftliche Teilhabe sind – Punkte, die auch MV-Innenminister Christian Pegel hervorhebt. Er definiert gute Integration als aktive Teilhabe an der Gesellschaft, inklusive der Möglichkeit, die Sprache zu erlernen und Arbeit zu finden.
Berufliche Perspektiven und Schwierigkeiten
Der schwierige Stand von Anver Hasanov wird zusätzlich kompliziert durch seine berufliche Situation. Nach einer Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker und einer Lehre beim Bäcker, die er beide abbrach, war Hasanov zuletzt bei einem großen Autovermieter tätig. Seit Februar ist er jedoch arbeitslos und bezieht Arbeitslosengeld. Seine Bemühungen, als Fahrzeugpfleger in einem Autohaus zu arbeiten, hängen vom Status seiner Fiktionsbescheinigung ab, die alle sechs Monate verlängert werden muss.
Insgesamt gab es im Jahr 2022 in Mecklenburg-Vorpommern 390 Rückführungen – die höchste Zahl seit 2018. Dies macht deutlich, dass das Thema Migration und Integration mehr denn je auf der politischen Agenda steht und dass staatliche Initiativen zur Unterstützung Migrantinnen und Migranten an Bedeutung gewinnen müssen. Programme und Mitgliedschaften, wie die von Migrationsrecht.net, könnten wertvolle Unterstützung bieten, um die rechtliche Grundlage während solcher turbulenten Zeiten zu verbessern.
Für Anver Hasanov bleibt die Frage, ob er die Hürden meistern kann und seine Zukunft in Deutschland sichern kann. Ohne die notwendige rechtliche Grundlage könnte das gut gemeinte Engagement und die Integration in die Gesellschaft allerdings ins Leere laufen. Klar ist, hier gibt es noch viel zu tun, damit Migrantinnen und Migranten wie Hasanov endlich auf stabilen Beinen stehen können.
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Ort | Rostock, Deutschland |
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