Demo in Aurich: Tempo 30 für mehr Sicherheit nach Schülerunfall!
Demo in Aurich: Tempo 30 für mehr Sicherheit nach Schülerunfall!
Aurich, Deutschland - In Aurich zeichnet sich ein starkes Engagement für mehr Verkehrssicherheit ab. Am 24. September 2025, während des Niedersächsischen Städtetags, wird eine Demonstration stattfinden, um an den tragischen Tod eines 16-jährigen Schülers zu erinnern, der am 26. Mai auf seinem Schulweg ums Leben kam. Die Initiative fordert ein Tempolimit von 30 km/h auf der Von-Jhering-Straße, dem Ort des Unfalls. Ministerpräsident Olaf Lies wird an dieser Veranstaltung teilnehmen und seine Unterstützung für die Anliegen der Bürger:innen bekunden. Schülersprecher Oliver Sperandio der BBS 1 in Aurich und der Elternrat des Ulricianums stehen an vorderster Front der Organisation, während der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ebenfalls die Forderung nach mehr Sicherheit stärkt. Wie NWZonline berichtet, hat der Stadtrat schon im Juni zugestimmt, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h an der fraglichen Stelle sinnig wäre.
In der Folge des unfassbaren Unfalls hat sich eine lebhafte Debatte um die Verkehrssicherheit rund um Schulen entzündet. Alle Fraktionen des Auricher Stadtrates stehen hinter dem Anliegen eines Tempolimits. Ein Eilantrag von den Grünen im Verkehrsausschuss sorgt für Bewegung, auch wenn die schnelle Umsetzung aufgrund der möglichen Auswirkungen auf den Stadtverkehr noch ungewiss bleibt. Frank Buchholz, Geschäftsbereichsleiter, betont die verkehrliche Komplexität in Aurich. Bedenken werden geäußert, dass Autofahrer bei einem Tempolimit verstärkt Schleichwege durch Wohngebiete nutzen könnten. Gila Altmann von den Grünen fordert ein ganzheitliches Konzept für sichere Schulwege, während Arnold Gossel von der CDU eine Verbesserung der Schülerbusverbindungen anregt. Diese differenzierte Betrachtung zeigt, dass es nicht nur um das Tempolimit allein geht, sondern um eine umfassendere Lösung, die alle Aspekte des Verkehrs einbindet. Die Nachrichten berichtet über die intensiven Diskussionen und Überlegungen, einen Brücken- oder Unterführungsbau an der Von-Jhering-Straße zu prüfen.
Ein gemeinsames Anliegen
Die Tragik des Unfalls hat nicht nur Trauer hinterlassen, sondern auch eine Welle des Engagements ausgelöst. Zahlreiche Bürger:innen und die Stadtverwaltung sind gefordert, gemeinsam Lösungen anzustreben. Richard Rokicki von der AWG schlägt vor, die Verkehrskontrollen in sensiblen Bereichen zu intensivieren. Langfristige Planungen stehen ebenfalls im Raum, inklusive der Verlagerung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB). Aber all diese Maßnahmen müssen in Abstimmung mit den Ermittlungsergebnissen der Polizei und Staatsanwaltschaft getroffen werden, die noch ausstehen.
Zugleich liegt der rechtliche Rahmen für Tempolimits an Schulen klar umrissen. Änderungen in der Straßenverkehrs-Ordnung von 2024 werden die Anordnung eines Tempolimits auf überörtlichen und Vorfahrtstraßen erleichtern. Diese Rahmenbedingungen könnten eine schnelle Umsetzung der Forderungen und ein umfassenderes Konzept für die Sicherheit von Schulkindern ermöglichen.
Zahlen, die nachdenklich stimmen
Generell zeigt die Diskussion um Tempolimits in Deutschland, wie prävalent die Thematik ist. Laut dem ADAC und der Allianz Direct fordern 71 % der Deutschen ein Tempolimit, wobei 39 % für 130 km/h und 32 % für 140-150 km/h eintreten. Im Jahr 2023 starben 2.839 Menschen bei Verkehrsunfällen, was die Notwendigkeit einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Sicherheit auf den Straßen unterstreicht. Besonders hervorzuheben ist, dass 43 % der Unfälle auf Autobahnen durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht wurden.
Mit der bevorstehenden Demonstration am 24. September in Aurich wird der Schock über den baldigen Verlust eines jungen Lebens eine Stimme bekommen. Die Hoffnung auf eine sicherere Umgebung für Schülerinnen und Schüler steht im Mittelpunkt des Geschehens – und so ist klar, dass es an der Zeit ist, gemeinsam Lösungen zu finden.
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Ort | Aurich, Deutschland |
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