Spatenstich auf Norderney: Offshore-Windkraft für 4 Millionen Menschen!
Spatenstich auf Norderney: Offshore-Windkraft für 4 Millionen Menschen!
Norderney, Deutschland - Am 4. Juli 2025 fiel der Startschuss für ein zukunftsträchtiges Projekt auf der malerischen Insel Norderney: Die Bauarbeiten für die neue netztechnische Anbindung von Offshore-Windparks haben begonnen. Der Infrastruktur-Entwickler Amprion gab bekannt, dass die Arbeiten die Kabeltrassen für die Projekte „BalWin1“ und „BalWin2“ umfassen, die die Insel mit den Windparks in der Nordsee verbinden sollen. Diese initiativen bündeln die Kräfte der erneuerbaren Energien und tragen dazu bei, den Strombedarf von etwa vier Millionen Menschen zu decken. Zudem wird eine Übertragungsleistung von bis zu 2.000 Megawatt angestrebt, was erheblich zur Energieversorgung beitragen wird, wie Tagesschau berichtet.
Um den Neubau der Kabeltrassen zu ermöglichen, wird die Insel Norderney unterbohrt. Dies erfolgt aus Naturschutz- und Küstenschutzgründen zwischen Mitte Juli und Ende September. Schon frühzeitig wurde die Baustellenfläche eingerichtet, um den Materialtransport während der touristischen Hochsaison zu minimieren. Zum symbolischen Spatenstich waren hochrangige Gäste geladen, darunter der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer und Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs.
Weitere Offshore-Projekte am Start
Doch Norderney ist nicht nur Schauplatz für die Arbeiten an „BalWin1“ und „BalWin2“. Auch die Baumaßnahmen für die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 haben hier ihren Auftakt. Diese beiden Projekte, die bis 2028 und 2029 in Betrieb gehen sollen, verbinden Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land. Sie werden somit die Kapazität des 2022 stillgelegten Kernkraftwerks Emsland ersetzen und eine Leistung bereitstellen, die mit dem Bedarf einer Stadt wie Hamburg vergleichbar ist. Wie Amprion betont, wird damit Niedersachsen zu einem wichtigen Zentrum für klimafreundliche Energie.
Insgesamt sieht Amprion fünf Offshore-Netzanbindungssysteme vor, die in den kommenden Jahren entwickelt werden. Der Ausbau erfolgt im Rahmen eines kontinuierlichen Raumordnungsplans, der die Gebiete für Windenergie in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) festlegt. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2025 über 10 Gigawatt installierte Leistung in Betrieb sein werden, mit einem Ziel von 70 Gigawatt bis 2030.
Die Zukunft der Windenergie in Deutschland
Die offshore Windenergie hat in Deutschland in den letzten Jahren einen signifikanten Wandel durchlaufen. Während der erste Windpark, „Alpha Ventus“, mit einer Nennleistung von 5 Megawatt startete, werden ab 2025 Anlagen mit 15 Megawatt und mehr gefertigt – und das mit Rotorblättern, die die Länge eines Fußballfeldes erreichen. Diese neue Technik erlaubt es, in weniger als 30 Minuten die Energie zu erzeugen, die ein modernes Einfamilienhaus ein Jahr lang verbraucht, wie Umweltbundesamt erläutert.
Die Herausforderungen bei der Nutzung von Offshore-Windenergie liegen jedoch nicht nur in der Technik. Auch Raumkonflikte mit Schifffahrt, Fischerei und anderen Nutzungen sind zu berücksichtigen. Dennoch wird 2045 mit einer Prognose gerechnet, dass Offshore-Windenergie ein Fünftel der gesamten Stromerzeugung in Deutschland beitragen wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bauarbeiten auf Norderney den ersten Schritt in eine klimafreundliche Zukunft darstellen, nicht nur für die Region, sondern für ganz Deutschland.
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Ort | Norderney, Deutschland |
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