Traditour 2025: Dissidenten der Karibik in historischer Gedenkfahrt

Der Traditour 2025 erinnert an junge Guadeloupéer, die während des Zweiten Weltkriegs für Freiheit kämpften.
Der Traditour 2025 erinnert an junge Guadeloupéer, die während des Zweiten Weltkriegs für Freiheit kämpften. (Symbolbild/MND)

Traditour 2025: Dissidenten der Karibik in historischer Gedenkfahrt

Celle, Deutschland - Heute, am 5. Juli 2025, wird in der Karibik nicht nur der Sommer gefeiert, sondern auch ein wichtiges Stück Geschichte lebendig gehalten. Der Traditour 2025, inspiriert durch den Geist der Karibik, hat am 4. Juli in Dominica begonnen und erinnert an die mutigen guadeloupäischen Dissidenten, die während der dunklen Zeiten des Zweiten Weltkriegs die Flucht ergriffen haben. Sie verließen ihre Heimat, die von Repression und Angst unter dem Vichy-Regime geprägt war.

Inmitten des Krieges, der Europa in seinen Bann zog, sah sich Guadeloupe ab 1940 einem strikten Regime gegenüber. Gouverneur Sorin hatte Zensur und Verhaftungen eingeführt, die die junge Generation dazu brachten, von Freiheit und Widerstand zu träumen. Viele von ihnen, wie die Protagonisten des Traditours, wagten den entschlossenen Schritt in die Freiheit und segelten auf einem kleinen Segelboot in Richtung Dominica, um sich den Forces Françaises Libres anzuschließen.

Die Flucht der Dissidenten

Die Flucht war kein leichtes Unterfangen: Am 8. Mai 1943 nahmen eine Gruppe junger Guadeloupéen das riskante Abenteuer auf sich. In Dominica angekommen, wurden sie nicht nur in der Kunst des Überlebens geschult, sondern fanden auch die Möglichkeit, aktiv zu kämpfen. Ihre Reise führte sie weiter zur Martinique und sogar in die USA, bevor sie schließlich zur Befreiung Europas beitrugen.

Ein besonders prägendes Beispiel ist Pacôme, der unter der Flagge der Freien französischen Truppen in Italien kämpfte. Seine Geschichte ist nur eine von vielen, die im Buch „Résistances et dissidences“ von Sylvie Meslien, Eliane Sempaires und Sylvain Demange dokumentiert wurden, welches die Erlebnisse und den heldenhaften Einsatz der guadeloupäischen Dissidenten beleuchtet. Outremers360 stellt fest, dass zwischen 4.000 und 5.000 Menschen aus Guadeloupe und Martinique zwischen 1940 und 1943 die Flucht ergriffen, um sich dem gewaltsamen Regime zu widersetzen.

Ein unvergessenes Kapitel der Geschichte

Dieser Mut blieb lange im Schatten der Geschichte. Nach dem Krieg wurden die Antillanischen und guyanaise Widerstandskämpfer oft ignoriert und aus dem Conseil national de la Résistance ausgeschlossen, weil sie als potenziell subversiv galten. Erst 2011 erhielt eine Gedenkstätte für diese heldenhaften Überlebenden und bereicherte die jährlichen Gedenkfeiern. Der Weg zur Anerkennung war lang, aber entscheidend, um das Gedächtnis lebendig zu halten.

Die Karibik spielte während des Zweiten Weltkriegs auch eine strategische Rolle im globalen Konflikt. Die Karibikschlacht fand zwischen 1941 und 1945 statt, wobei deutsche und italienische U-Boote versuchten, den Nachschub an den Alliierten zu unterbrechen. Diese konfrontative Atmosphäre trug zur Entstehung von Widerstand und der Sehn nach Freiheit in den karibischen Inseln bei.

Mit dem Traditour 2025 wird nicht nur an die Geschichten dieser mutigen Dissidenten erinnert, sondern es wird auch ein starkes Zeichen gesetzt: Freiheit und Widerstand sind zentrale Werte, die es zu bewahren gilt. Sie mahnen daran, dass der Kampf für die eigene Freiheit oft mit großem Risiko verbunden ist, aber es lohnt sich, für Gerechtigkeit und Ehre zu kämpfen.

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OrtCelle, Deutschland
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