Achtung, Eltern! Trampoline gefährden die Kleinsten – Experten warnen!

Achtung, Eltern! Trampoline gefährden die Kleinsten – Experten warnen!

Delmenhorst, Deutschland - Wer kennt sie nicht, die bunten, einladenden Trampoline, die in vielen Gärten zum beliebten Spielzeug geworden sind? Doch hinter dem fröhlichen Springen lauern ernsthafte Gefahren. Dr. Johann Böhmann, ehemaliger Chefarzt der Kinderklinik Delmenhorst, warnt eindringlich vor diesen „modernen Seuchen“. Er bezeichnet Trampoline als „gefährliche Hochrisiko-Sportgeräte“, die in vielen Gärten zu finden sind. Ein wachsames Auge auf die Kinder sei hier unumgänglich, insbesondere für die Kleinsten unter sechs Jahren, die besonders verletzungsgefährdet sind, wie sowohl Dr. Böhmann als auch Prof. Dr. Martin Lacher vom Universitätsklinikum Leipzig betonen. Trampolinspringen kann zwar das Herz-Kreislauf-System fördern und die Koordination verbessern, birgt aber auch Risiken, die viele Eltern unterschätzen.

Unfälle auf Trampolinen sind zwar nicht an der Tagesordnung, doch die möglichen Verletzungen können schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere in den ersten 15 Minuten des Springens passieren die meisten Unfälle, wobei etwa 40 Prozent der Vorfälle zu Knochenbrüchen führen. Darüber hinaus zeigen Krankenhausstatistiken, dass Kinder unter sechs Jahren die häufigsten Opfer von Trampolinunfällen sind. Eine dänische Studie aus 2018 ergab, dass Trampolinverletzungen 6% der Besuche in pädiatrischen Notaufnahmen ausmachten. Es wird deutlich: Nicht alle Kinder sind motorisch reif genug, um sicher auf einem Trampolin zu springen.

Risiken und gesundheitliche Folgen

Wie aus Berichten der Stiftung Kindergesundheit hervorgeht, steigt das Verletzungsrisiko, wenn mehrere Kinder gleichzeitig springen. Akrobatische Tricks sollten nur unter Anleitung gelernt werden, da sie das Unfallrisiko erheblich erhöhen. Typische Verletzungen, die auftreten können, sind Prellungen, Verstauchungen und sogar Gehirnerschütterungen. Insbesondere Mädchen erleiden häufiger Verletzungen, während Jungen oft schwerwiegendere Verletzungen erleiden, weil sie tendenziell risikobereiter sind. Professor Dr. Berthold Koletzko mahnt, dass strenge Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich sind, um die Gefahren zu minimieren.

Eine Untersuchung hat ergeben, dass von 100.000 Kindern jährlich etwa 30 Verletzungen erleiden, wobei Aufsichtspflichtverletzungen in 30% der Fälle eine Rolle spielen. Auch die Nutzung von Sicherheitsnetzen ist von entscheidender Bedeutung. Nur 17% der Trampoline, auf denen Unfälle passierten, waren mit einem solchen Netz ausgestattet. Dabei wäre die Verletzungsrate um bis zu 100 % reduzierbar, wenn alle Sicherheitsvorkehrungen beachtet würden. Die Stiftung Kindergesundheit hat daher eine Liste von Sicherheitsmaßnahmen herausgegeben, die Eltern befolgen sollten:

  • Immer nur ein Kind gleichzeitig springen lassen.
  • Akrobatische Tricks nur unter professioneller Anleitung lernen.
  • Regelmäßige Pausen einlegen.
  • Die Sicherheitseinrichtungen wie Netze und Polster regelmäßig überprüfen.
  • Barfuß oder mit rutschfesten Socken springen.
  • Keine Gegenstände auf dem Trampolin erlauben.
  • Beim Springen sollte nicht gegessen oder getrunken werden.
  • Bei gesundheitlichen Einschränkungen immer einen Arzt konsultieren.

Eltern sollten beim Kauf eines Trampolins auf stabile Konstruktion, geeignete Federn und entsprechende Sicherheitsmerkmale wie die CE-Kennzeichnung achten. Ein qualitativ hochwertiges Sicherheitsnetz kann Verletzungen vorbeugen und die Sicherheit der Kinder beim Spielen erhöhen. Beim Kauf und Gebrauch eines Trampolins ist daher besondere Sorgfalt gefragt.

Positive Aspekte des Trampolinspringens

Letzten Endes sind Trampoline nicht nur mit Gefahren behaftet. Trampolinspringen kann durchaus positive Effekte auf das körperliche und psychische Wohlbefinden haben. Es verbessert das Herz-Kreislauf-System, die Muskelkraft, die Koordination und fördert die allgemeine Fitness. Trotz der Risiken hat die Beliebtheit des Trampolinspringens während der Corona-Pandemie zugenommen, was belegt, dass es auch als hervorragendes Training angesehen wird.

Zusammengefasst sollten Eltern die Gefahren des Trampolinspringens ernst nehmen und sich auf präventive Maßnahmen konzentrieren. Gute Sicherheit und Aufsicht können viele Unfälle vermeiden und das fröhliche Springen auf dem Trampolin sicherer machen. So können Kinder die Vorteile des Spielens ohne unnötige Risiken genießen. Besuchen Sie für weitere Informationen die Artikel von Merkur, Kinderaerzte-im-Netz und Expertentesten.

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OrtDelmenhorst, Deutschland
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