Neue Stromtrasse in Gifhorn: Bürgerdialog sichert Zukunft der Energie!

Gifhorn plant eine neue Stromtrasse zur Verbesserung der Versorgung mit erneuerbarer Energie. Bürgerdialog und Modernisierung der Netzinfrastruktur sind wesentliche Schritte.
Gifhorn plant eine neue Stromtrasse zur Verbesserung der Versorgung mit erneuerbarer Energie. Bürgerdialog und Modernisierung der Netzinfrastruktur sind wesentliche Schritte. (Symbolbild/MND)

Neue Stromtrasse in Gifhorn: Bürgerdialog sichert Zukunft der Energie!

Wesendorf, Deutschland - Im Landkreis Gifhorn tut sich was in Sachen Energieversorgung! Angesichts des steigenden Anteils an Strom erzeugenden Anlagen besteht dringender Bedarf an höheren Kapazitäten für den Stromtransport. Deshalb plant die LandE, die Muttergesellschaft der LSW, die Modernisierung einer 22 Kilometer langen 110 Kilovolt-Freileitung zwischen Oerrel und Gamsen. Diese Maßnahme ist nicht nur notwendig, um den wachsenden Bedarf zu decken, sondern auch um den Strom aus erneuerbaren Energien dorthin zu leiten, wo er dringend gebraucht wird – in den südlichen Teilen des Landes, wo sich viele industrielle Großverbraucher befinden.

Wie dieAZ-Online berichtet, sollen nach Fertigstellung der neuen Trasse die bestehenden Leitungen zurückgebaut werden. Im Rahmen eines Bürgerdialogs, der im Wesendorfer Schützenhaus stattfindet, haben die Anwohner die Möglichkeit, sich zu informieren und ihre Fragen zu klären. Die LSW bietet dabei Stellwände und Ansprechpartner für Diskussionen an, um Transparenz zu schaffen und unnötige Einwendungen zu verhindern. Denn eines ist klar: Veränderung braucht Zustimmung, und das ist in der Energiepolitik besonders wichtig.

Technische Details der neuen Trasse

Die neue Trasse wird einige bauliche Anpassungen erfordern. So werden die Masten von 22 auf 40 Meter erhöht, während die Anzahl der Masten von 105 auf etwa 63 reduziert wird. Außerdem führt die Trasse um Wesendorf herum, um die Abstände zu Wohngebieten und landwirtschaftlicher Nutzung zu berücksichtigen. Auch die Umspannwerke in Gamsen und Oerrel stehen auf dem Plan, ergänzt durch den Neubau eines Umspannwerks in Wesendorf. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf etwa 50 Millionen Euro, die auf die Netzentgelte umgelegt werden. Eine langfristige Refinanzierung durch die Verbraucher ist damit sichergestellt.

Die Planung sieht vor, dass im ersten Quartal 2025 mit der Feinplanung begonnen wird, die Antragsstellung bis Ende 2025 erfolgen soll und mit einem Planfeststellungsbeschluss im Jahr 2026 gerechnet wird. Der Baubeginn ist für 2027 angepeilt.

Energiezukunft und Netzausbau

Die Herausforderungen des wachsenden Anteils erneuerbarer Energien sind nicht zu unterschätzen: Die konventionellen Kraftwerke wurden vor allem verbrauchsnah gebaut, was bedeutet, dass der Strom von großen Erzeugern in der Regel nur in eine Richtung floss. Mit dem Zuwachs an dezentralen Energieerzeugungsanlagen, vor allem aus Wind- und Solarenergie, hat sich dieses Bild gewandelt. Daher müssen die Übertragungsnetze dringend ausgebaut werden, um die gewünschten Kapazitäten auch langfristig zu gewährleisten. Der aktuelle Netzentwicklungsplan des Umweltbundesamtes legt dar, dass Anpassungen wie höhere Spannungsebenen und neue Stromkreise bis 2045 notwendig sind, um die Klimaziele zu erreichen.

Doch nicht nur der physische Ausbau der Leitungen ist gefragt; auch intelligente Lösungen wie Smart Meter und neue Netzmanagementsysteme finden in der Diskussion Platz. Dazu gehört auch die Integration von Elektroautos, die sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für die Netzstabilität darstellen. Mit der Vehicle-to-Grid-Technologie können sie potenziell zur Stabilität des Stromnetzes beitragen.

Wie wichtig der Netzausbau für die Energiewende ist, zeigt sich auch in den zunehmenden Kapazitäten für Batteriespeicher. Diese stellen zwar nicht die alleinige Lösung dar, aber sie können dabei helfen, die Flexibilität im Energiesystem zu gewährleisten. Der Ausbau muss dabei jedoch immer mit den notwendigen Umweltschutzmaßnahmen und der gesellschaftlichen Akzeptanz im Einklang stehen.

Die neue Stromtrasse durch den Landkreis Gifhorn ist somit ein kleiner, aber bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer stabilen und nachhaltigen Energiezukunft, die den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht wird. Der Prozess hat gerade erst begonnen, und die Anregungen der Bürger sind dabei äußerst wichtig, um einen gemeinsamen Weg in die Zukunft zu finden.

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OrtWesendorf, Deutschland
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