Melle erschüttert: 580 Schweine sterben bei verheerendem Stallbrand
Melle erschüttert: 580 Schweine sterben bei verheerendem Stallbrand
Melle, Deutschland - Ein verheerender Stallbrand in Melle, Landkreis Osnabrück, hat am frühen Freitagmorgen zahlreiche Schweine das Leben gekostet. Gegen 4:45 Uhr bemerkte ein Autofahrer den dichten Rauch und alarmierte eine Familie im angrenzenden Wohnhaus. Die Feuerwehr war binnen zehn Minuten vor Ort, jedoch stand der Stall bereits in Flammen, als die Einsatzkräfte eintrafen. Von etwa 600 Schweinen, die sich im Stall befanden, mussten tragischerweise rund 580 Tiere, darunter fast 550 Ferkel, ihr Leben lassen. Nur 20 Tiere konnten gerettet werden, während die Löscharbeiten mehrere Stunden in Anspruch nahmen und bis in den Abend andauern sollten, da das im Stall gelagerte Stroh das Löschen erschwerte, berichtet NDR.
Der Brand führte nicht nur zu einem schrecklichen Verlust an Tieren, sondern verursachte auch erhebliche Schäden an dem Stallgebäude. Laut ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf rund 700.000 Euro. Das daran angrenzende Wohnhaus blieb von den Flammen verschont, ist jedoch aufgrund von Wasserschäden unbewohnbar geworden. Die Bewohner, ein 60-jähriger Mann und seine 57-jährige Frau, blieben glücklicherweise unverletzt, wie n-tv berichtet.
Brandursache weiter unklar
Die Ermittlungen zur Brandursache haben nach Abschluss der Löscharbeiten begonnen. Feuerwehr und Polizei schließen einen Zusammenhang zu vorhergehenden Stallbränden in Melle, bei denen ebenfalls keine Personen verletzt wurden, aus. Diese Brände könnten durch technische Defekte ausgelöst worden sein, wie Experten vermuten. Der Umgang mit technischen Geräten in der modernen Tierhaltung hat in den letzten Jahren oftmals in den Hintergrund gedrängt, was sich in vielen Fällen als gefährlich herausstellt, so die Albert Schweitzer Stiftung.
Stallbrände treten in Deutschland nicht selten auf. Jährlich verbrennen über hunderttausend Tiere, und die Ursachen sind vielfältig: technische Defekte, Kurzschlüsse oder auch einfach schwerwiegende Missstände in der Brandverhütung. Die moderne Tierhaltung, die oft auf kostengünstige Massenhaltung setzt, hat dem Brandschutz häufig nur geringe Priorität eingeräumt. Hier sollte dringend nachgebessert werden, denn der Schaden könnte durch regelmäßige Wartung und sicherere Lagerung entzündlicher Materialien verringert werden.
Notwendige Reformen für den Tierschutz
Wie die Vorfälle in Melle zeigen, ist der Tierschutz in der Nutztierhaltung oft mit unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen konfrontiert. Viele Tiere, die zur Mast gezüchtet werden, stehen in engen Ställen ohne ausreichend Fluchtmöglichkeiten. Laut Tierschützern haben nicht nur bei diesem Brand viele Tiere ihr Leben verloren, sondern in den letzten Jahren starben in Deutschland immer wieder tausende Tiere durch Stallbrände. Politische Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes haben zwar begonnen, stehen aber oft im Widerspruch zu den Interessen der Massentierhaltung.
Die Tragödie in Melle ist ein dringlicher Weckruf. Der Schutz der Tiere muss endlich Priorität haben und darf nicht länger den wirtschaftlichen Überlegungen untergeordnet werden. Abschied von der rein auf Kosten-Nutzen fokussierten Tierhaltung wäre ein notwendiger Schritt, um die Überlebenschancen der Tiere in Notlagen wie diesen zu verbessern.
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Ort | Melle, Deutschland |
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