Hameln braucht mutige Verkehrsplanung für Radfahrer und Fußgänger!

Hameln braucht mutige Verkehrsplanung für Radfahrer und Fußgänger!

Lüneburg, Deutschland - In Hameln wird die Diskussion um die sichere Fortbewegung auf zwei Rädern immer lauter. In einem Leserbrief an die Dewezet appelliert Karin von Gierke-Matuschke an die Politiker der Stadt, die Verkehrsplanung nicht einseitig auf den Autoverkehr auszurichten. Sie lebt seit 1988 in Hameln und ist sich der Herausforderungen rund um eine fahrradfreundliche Innenstadt bewusst. Die Bedenken der Radfahrenden sind nicht unbegründet, wie sie in ihrem Brief betont.

Zunehmend wird in Deutschland klar, dass sich nicht nur die Infrastruktur für Autos, sondern auch für Fußgänger und Radfahrende verbessern muss. Eine Studie des TÜV Mobility zeigt, dass 58 Prozent der Deutschen die Aufteilung des Verkehrsraums als ungerecht empfinden. Besonders Radler (51 Prozent) und Fußgänger (41 Prozent) fühlen sich benachteiligt. Das wird auch in Hameln deutlich, wo Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer an oberster Stelle stehen sollte.

Vergleich mit Lüneburg

Karin von Gierke-Matuschke zieht Parallelen zu Lüneburg, wo der Autoverkehr in der Innenstadt erfolgreich reduziert wurde. Diese Maßnahmen führten nicht nur zu mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, sondern auch zu einer gesteigerten Beliebtheit der Stadt. Angesichts solcher positiven Beispiele ist es naheliegend, ähnliche Ansätze in Hameln zu verfolgen. Ein Vorschlag, der in der Debatte aufkam, ist die Einführung von Tempo 30 auf dem Ostertorwall. Diese Maßnahme könnte das Miteinander zwischen den Verkehrsteilnehmern erheblich verbessern.

Der Erfolg von Tempo 30 in der Kaiserstraße zeigt, dass eine solche Verkehrsberuhigung tatsächlich die Bedingungen für Radler und Fußgänger positiv beeinflussen kann. Laut der Studie geben 88 Prozent der Befragten an, Radfahrende als gefährdet oder sehr gefährdet im Straßenverkehr zu empfinden. In Anbetracht dieser Ergebnisse scheint es dringend notwendig, die Sicherheit im Straßenverkehr zu priorisieren.

Der Trend zu mehr Radverkehr

Ein Blick auf die aktuellen Trends zeigt jedoch auch, dass Radfahren in Deutschland immer beliebter wird. Die PTV Group berichtet, dass deutsche Städte zunehmend fahrradfreundlicher werden. In den letzten Jahren hat der ADFC-Fahrradklima-Test eindrucksvoll die Fortschritte in vielen Städten dokumentiert. Münster beispielsweise ist mit einer Gesamtnote von 3,04 die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, gefolgt von Karlsruhe und Freiburg.

Die kürzlich veröffentlichte TÜV Mobility Studie verdeutlicht zudem den Wunsch der Bevölkerung nach einer besseren Infrastruktur für Radfahrende. 88 Prozent der Befragten fordern hier Veränderungen. Darüber hinaus unterstützen 72 Prozent Konzepte wie die 15-Minuten-Stadt, um die Abhängigkeit vom Auto zu vermindern.

Insgesamt zeigt sich, dass der Bedarf an innovativen Mobilitätslösungen nicht nur in Hameln, sondern in ganz Deutschland besteht. Gut durchdachte Konzepte und eine gerechtere Aufteilung des Verkehrsraums könnten nicht nur die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen, sondern auch die Lebensqualität in den Städten nachhaltig verbessern.

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OrtLüneburg, Deutschland
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