Grenzkontrollen in Niedersachsen: 1.378 unerlaubte Einreisen entdeckt!
Grenzkontrollen in Niedersachsen: 1.378 unerlaubte Einreisen entdeckt!
Osnabrück, Deutschland - Die Situation an den deutschen Grenzen bleibt angespannt: Seit dem 16. September 2024 führt die Bundespolizei in Niedersachsen systematische Grenzkontrollen durch. Bis zum 30. Juni 2025 konnten dabei 1.378 unerlaubte Einreisen oder Einreiseversuche festgestellt werden. Das berichtet NDR. In über 900 Fällen wurden Personen direkt an der Grenze zurückgewiesen.
Diese Zahlen sind Teil eines größeren Trends: Bundesweit registrierte die Bundespolizei etwa 42.500 unerlaubte Einreisen im gleichen Zeitraum. Die Kontrollen fanden nicht nur in Niedersachsen, sondern auch an den Grenzen zu Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Dänemark statt. In diesem Rahmen wurden auch 56 Schleuser festgenommen und 362 offene Haftbefehle vollstreckt.
Kritik an den Grenzkontrollen
Doch es gibt auch kritische Stimmen zu den Maßnahmen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hebt hervor, dass der Aufwand der Kontrollen nicht im Verhältnis zu den Ergebnissen stehe. Es sei ein erheblicher Kosten- und Personalaufwand mit rund 2,8 Millionen Überstunden seit Beginn der Kontrollen angefallen. Gleichzeitig konterkariert die Organisation Pro Asyl die rechtliche Grundlage dieser Grenzkontrollen und kritisiert die pauschale Zurückweisung von Asylsuchenden, die nach ihrer Auffassung gegen EU-Recht verstoße. In vielen Fällen fehle ein reguläres Asylverfahren, das Asylsuchenden eine faire Chance böte, ihren Status zu klären.
Besonders bemerkenswert ist die Verschärfung der Kontrollen, die am 8. Mai 2025 durch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) vorgenommen wurde. Diese Maßnahmen führten bis zu diesem Zeitpunkt in Niedersachsen zu insgesamt 137 Zurückweisungen an der deutsch-niederländischen Grenze, nachdem bundesweit über 6.193 Rückführungen stattfanden.
Rückgang der unerlaubten Einreisen
Trotz dieser massiven Kontrollen scheint es einen Rückgang der unerlaubten Einreisen gegeben zu haben. Im Januar 2025 wurden nur noch 5.147 Einreisen festgestellt – verglichen mit 6.906 im Januar 2024 und 7.588 im Januar 2023. Dies könnte auf die effektiven Kontrollen und die verstärkte Abschreckung durch die Präsenz der Bundespolizei an den Grenzen hindeuten. Im gesamten Jahr 2024 wurden laut Tagesschau etwa 83.572 unerlaubte Einreisen festgestellt, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren darstellt.
Die Kontrollen sind nicht ohne weiteres zu messen: die Zahlen der unerlaubten Einreisen und Festnahmen können sich durch Nacherfassungen ändern. Laut der Zeit wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 bereits 53.410 unerlaubte Einreisen registriert und 28.321 Personen zurückgewiesen.
Die Frage bleibt, wie sich die Situation an den deutschen Grenzen weiter entwickeln wird. Die gegenwärtigen Maßnahmen sind klar auf eine Einschränkung der irregulären Migration ausgerichtet. Doch ob diese Kontrolle der richtige Weg ist, um eine Balance zwischen Sicherheit und humanitärer Verantwortung zu finden, bleibt eine debattierte Thematik unter Politkern, Behörden und der Zivilgesellschaft.
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Ort | Osnabrück, Deutschland |
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