Verkehrswende in Osnabrück: Iburger Straße wird zur Umweltspur!

Stadtrat Osnabrück beschließt Umweltspur und Tempo 30 für Iburger Straße zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und -mobilität.
Stadtrat Osnabrück beschließt Umweltspur und Tempo 30 für Iburger Straße zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und -mobilität. (Symbolbild/MND)

Verkehrswende in Osnabrück: Iburger Straße wird zur Umweltspur!

Osnabrück, Deutschland - Heute, am 3. Juli 2025, hat der Stadtrat von Osnabrück in einer wichtigen Sitzung am 1. Juli entschieden, dass die Iburger Straße eine umfassende Umgestaltung erfahren wird. Das Gremium beschloss die Einrichtung von Umweltspuren, die speziell für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und Radfahrer vorgesehen sind. Unterstützt von den Fraktionen der Grünen, SPD und Volt, fand der Antrag eine klare Mehrheit, während die CDU, FDP/UWG, AfD und Oberbürgermeisterin Katharina Pötter dagegen stimmten. Der Plan sieht vor, in beide Fahrtrichtungen Umweltspuren einzurichten. Oskurier berichtet, dass dies vor allem der Verbesserung der Stadt-Umland-Mobilität dienen soll, um den ÖPNV attraktiver und zuverlässiger zu machen.

Ein zentrales Ziel dieser Maßnahme ist es, die stauanfälligen Schnellbuslinien aus dem Umland von Osnabrück zu entlasten und die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen. Die Iburger Straße ist nicht nur als Hauptverkehrsstraße für Autos und Busse wichtig, sondern wurde auch im Radverkehrsplan 2030 als zentrale Route für Radler ausgewiesen. Besonders im Abschnitt zwischen Nahne und Rosenplatz soll die Sicherheit für Schüler höchste Priorität haben. Ein zusätzlicher Aspekt dieses Vorhabens ist die Installation von Busspuren, die Konflikte zwischen ausparkenden Autos und Radfahrern reduzieren sollen.

Tempo 30 als Teil der Verkehrsrevolution

Die Debatte um eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h auf Hauptverkehrsstraßen hat neuen Schwung erhalten. Ein Modellversuch, der von Mai 2023 bis Ende 2024 läuft, untersucht die Auswirkungen einer solchen Regelung auf den Verkehr. Vorläufige Ergebnisse zeigen bereits, dass Tempo 30 Vorteile bietet: Härtere Bremswege werden verkürzt, Lärmbelästigung vermindert und die Luftqualität verbessert sich leicht. Niedersachsen plant, diese Erkenntnisse zu nutzen, um eine bundesweite Initiative für Tempo 30 zu präsentieren. Ndr berichtet, dass die Mehrheit des Osnabrücker Stadtrates und die Stadtverwaltung eine langfristige Einführung von Tempo 30 auf der Iburger Straße unterstützen.

Die Einführung von Tempo 30 wird durch die im Jahr 2024 beschlossene Novelle der Straßenverkehrsordnung erleichtert, die Kommunen mehr Spielräume für Umwelt- und Klimaschutz gewährt. Dies ermöglicht eine ansprechendere Gestaltung der Straßen und fördert nicht nur den Kraftfahrzeugverkehr, sondern auch sichere Fuß- und Radwege. Der Bundesrat hat in dieser Novelle auch die „Vision Zero“ verankert, was bedeutet, dass keine Verkehrstoten mehr akzeptiert werden sollen. Umweltbundesamt zeigt auf, dass flächendeckende Tempo-30-Zonen mehr Freiraum für städtebauliche Entwicklungen schaffen und Anwohnern sowie Fußgängern zugutekommen.

Kritiker und Stadtentwicklung

Doch nicht alle sind begeistert von den Beschlüssen. Der Bund der Osnabrücker Bürger (BOB) übt scharfe Kritik an der Entscheidung zur Einspurigkeit der Iburger Straße und bezeichnet sie als „ideologische Verkehrspolitik gegen die Realität“. Sie warnen, dass die Verkehrsflussbeeinträchtigung die Bedürfnisse von Anwohnern, Geschäften und Rettungsdiensten ignoriert. Die CDU hat sich für den Erhalt der zweispurigen Iburger Straße ausgesprochen und betont, dass alternative Routen für den Radverkehr gestärkt werden müssten – ein Vorschlag, der jedoch keine Mehrheit fand.

Mit all diesen Veränderungen steht die Stadt an einem Wendepunkt, der nicht nur die Mobilität, sondern auch die Lebensqualität in Osnabrück verbessern soll. In den kommenden Monaten wird es entscheidend sein, wie sich die neuen Maßnahmen auf den Verkehrsfluss und die Akzeptanz der Bürger auswirken werden. Was am Ende bleibt, ist die Hoffnung auf eine sicherere, umweltfreundliche und lebenswerte Stadt für alle.

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OrtOsnabrück, Deutschland
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