Schock in Algerien: Journalist Christophe Gleizes zu 7 Jahren Haft verurteilt!

Christophe Gleizes, französischer Sportjournalist, erhielt in Algerien eine siebenjährige Haftstrafe wegen "Apologie des Terrorismus".
Christophe Gleizes, französischer Sportjournalist, erhielt in Algerien eine siebenjährige Haftstrafe wegen "Apologie des Terrorismus". (Symbolbild/MND)

Schock in Algerien: Journalist Christophe Gleizes zu 7 Jahren Haft verurteilt!

Tizi Ouzou, Algerien - In Algerien ist die Situation für Journalist*innen zunehmend besorgniserregend. Ein besonders aufsehenerregender Fall betrifft den 36-jährigen Sportjournalisten Christophe Gleizes, der kürzlich zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Diese Strafe fiel aufgrund von Anklagepunkten, die unter anderem „Apologie des Terrorismus“ und „Besitz von Publikationen zu propagandistischen Zwecken“ umfassen. Gleizes hatte bis zu seiner Festnahme am 28. Mai 2024 in Tizi Ouzou über den Fußballclub Jeunesse Sportive de Kabylie berichtet und war bereits seit Mai 2024 in Algerien unter gerichtlicher Kontrolle.Lessentiel berichtet, dass die Vorwürfe gegen ihn unbegründet sind und sich auf frühere Kontakte mit dem Verantwortlichen des Fußballclubs beziehen, der erst im Jahr 2021 als terroristisch eingestuft wurde.

Die Organisation Reporters sans frontières (RSF) hat die Verurteilung als „ungerecht“ eingestuft und plant ein Berufungsverfahren, das am 30. Juni 2025 beginnen soll. Franck Annese, Gründer von So Press, Gleizes‘ Arbeitgeber, fordert politische und diplomatische Maßnahmen, um seinem Kollegen zu helfen, während RSF auf die politische Einflussnahme auf die Justiz in Algerien hinweist.RSF hebt hervor, dass Gleizes sich besonders für das Leben von Fußballspielern interessiert und als Mitautor des Buches „Magique système, l’esclavage moderne des footballeurs africains“ bekannt ist.

Kritische Stellungnahmen zu Algeriens Medienpolitik

Die Verurteilung von Gleizes ist Teil eines größeren Trends in Algerien. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Journalist*innen für kritische Äußerungen, insbesondere im Internet, strafrechtlich verfolgt und verurteilt. Ein Beispiel ist Ihsane El Kadi, dessen Medienunternehmen im April 2023 aufgelöst wurde. Die algerischen Behörden verstärken ihren Druck auf die Pressefreiheit, während das neue Informationsgesetz strenge Auflagen für Medienunternehmen vorschreibt und unverhältnismäßige Strafen für bestimmte Berichterstattungen vorsieht.Amnesty International dokumentiert eine besorgniserregende Verfolgung von kritischen Stimmen, die sich gegen staatliche Repression wenden.

Es bleibt abzuwarten, wie das Berufungsverfahren für Gleizes ausgehen wird. Die internationale Gemeinschaft beobachtet diesen Fall aufmerksam, da die Freiheit der Presse und die Unterstützung von Journalist*innen in Algerien auf dem Spiel stehen. Ein starker Druck von außen könnte dazu beitragen, dass sich die Bedingungen für die Pressefreiheit in dem nordafrikanischen Land verbessern, wo die dunklen Wolken der Zensur und Repression über dem Journalismus hängen.

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OrtTizi Ouzou, Algerien
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