Polizei Hannover geht neue Wege: Gamer gegen Internetgefahren!

Polizei Hannover geht neue Wege: Gamer gegen Internetgefahren!

Hannover, Niedersachsen, Deutschland - Das LKA Niedersachsen nimmt die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen ernst und räumt dabei besonders dem Internet große Bedeutung ein. Unter der Leitung des neuen Präsidenten Thorsten Massinger setzt die Polizei auf innovative Wege, um junge Nutzer im Netz mit den Herausforderungen und Gefahren vertraut zu machen. Das LKA plant eine umfassende Aufklärungsoffensive, die mit einem besonderen Fokus auf die Gaming-Plattform Twitch durchgeführt wird. Laut NDR ist Hannover die erste Polizeibehörde in Deutschland, die diesen Schritt wagt.

Der LKA-Präsident Massinger betont die Notwendigkeit, dass die Polizei online nicht nur präsent, sondern auch ansprechbar für die jungen Nutzer ist. Die Polizeidirektion Hannover ist seit Ende 2024 aktiv auf Twitch, wo sogenannte „Twitch Officer“ mit Jugendlichen spielen und direkt mit ihnen kommunizieren. Ziel dieser Initiative ist es, auf Augenhöhe Informationen zu übermitteln und Fragen rund um Themen wie Beleidigungen, psychische Gewalt und sexuellen Missbrauch zu beantworten. Besonders die Aufklärung über Cybergrooming steht hier im Vordergrund. Es handelt sich dabei um eine besorgniserregende Art der Manipulation, bei der Täter sich online als Jugendliche oder vertrauenswürdige Erwachsene ausgeben, um das Vertrauen junger Menschen zu gewinnen.

Die alarmierenden Zahlen

Die Situation ist ernst: Im Jahr 2023 gab es einen alarmierenden Anstieg von 45 Prozent bei Kinderpornografie. Mehr als ein Viertel der Minderjährigen hat bereits Erfahrungen mit Cybergrooming gemacht, wie durch Umfragen deutlich wird. Laut einer Erhebung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen wurden fast sieben Prozent der Minderjährigen aufgefordert, sich vor einer Kamera auszuziehen. Zudem gaben 15 Prozent der Befragten an, von Erwachsenen kontaktiert worden zu sein, um sich persönlich zu treffen. Diese hohen Zahlen zeigen, dass die Aufklärungsarbeit dringend erforderlich ist.

Hilfe für Betroffene

Es gibt auch Lichtblicke für die betroffenen Kinder und Jugendlichen. Worauf sie sich verlassen können, ist die Unterstützung durch vertrauenswürdige Erwachsene, wie Eltern oder Schulberater. Zusätzlich gibt es Organisationen wie das National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC), das über die CyberTipline eine Anlaufstelle für Hilfesuchende bietet. Hier können Betroffene sich selbst melden und Unterstützung erhalten. Das Team HOPE von NCMEC bringt Familien mit ähnlichen Krisenerfahrungen zusammen und bietet emotionale Hilfe.

Passend zum vergleichsweise innovativen Ansatz bei der Prävention ist es wichtig zu betonen, dass viele Jugendliche sich mehr Aufklärung über Cybergrooming wünschen. Mehr als zwei Drittel der Befragten haben diesen Wunsch geäußert, wobei eine besonders hohe Nachfrage nach Informationen in Schulen besteht. Es ist ein klarer Aufruf zur Handlung, nicht nur an die Polizei, sondern auch an Familien, Schulen und die Gesellschaft insgesamt.

Die Internetlandschaft bietet viele Möglichkeiten, aber gleichzeitig birgt sie auch große Gefahren für die junge Generation. Mit den richtigen Aufklärungsmöglichkeiten und Unterstützungsangeboten kann es gelingen, Kinder und Jugendliche zu schützen und ihnen ein sicheres Online-Erlebnis zu ermöglichen. Die Verantwortung, hier aktiv zu werden, liegt in den Händen von uns allen.

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OrtHannover, Niedersachsen, Deutschland
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