Rentenkrise im Landkreis Leer: Frauen erhalten nur 682 Euro monatlich!

Rentenkrise im Landkreis Leer: Frauen erhalten nur 682 Euro monatlich!

Landkreis Leer, Deutschland - Im Landkreis Leer stehen die Frauen bei ihrer Rente ganz schön im Schatten. Mit einem Durchschnittsbetrag von lediglich 682 Euro monatlich, haben sie 156 Euro weniger als der Landesdurchschnitt von 838 Euro. Diese besorgniserregenden Zahlen stammen aus einer aktuellen Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos, die den Gender Pension Gap besonders deutlich macht. Doch wie sieht die Situation der Frauen in Niedersachsen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen aus? NDR berichtet, dass Männer im Landkreis Leer doppelt so viel Rente erhalten wie Frauen.

Um ein besseres Verständnis dieser Problematik zu erhalten, zeigt sich, dass die Unterschiede in den Erwerbsbiografien eine zentrale Rolle spielen. Frauen sind häufig in Teilzeit beschäftigt, haben häufiger Erwerbsunterbrechungen oder arbeiten in Berufen, die schlechter bezahlt werden. All diese Faktoren drücken die Rentenansprüche erheblich nach unten. GDV hebt hervor, dass im Jahr 2023 Frauen im Bundesdurchschnitt 936 Euro monatlich erhielten, während Männer mit 1.427 Euro 50 Prozent mehr bekamen.

Die Entwicklung über ein Jahrzehnt

Bei einem Blick auf die Entwicklung der Renten zeigt sich ein gewisser Lichtblick: Zwischen 2013 und 2023 stiegen die Rente der Frauen in Niedersachsen um beeindruckende 67 Prozent. Im Vergleich dazu betrug der Anstieg bei den Männern nur 30 Prozent. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Rentenlücke geschlossen ist, denn landesweit verdienen Frauen weiterhin 11 Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt. Lediglich in der Region Hannover erhalten Frauen mit 940 Euro mehr Rente als der durchschnittliche Wert.

Die strukturellen Ursachen für den Gender Pension Gap sind jedoch hartnäckig. Laut Destatis sind die geringeren Alterseinkommen das Ergebnis der unterschiedlichen Erwerbsverläufe von Männern und Frauen. So erhalten Frauen nicht nur weniger gesetzliche Rente, sondern auch ihre betriebliche und private Altersvorsorge ist betroffen.

Der Blick auf die Zukunft

Inmitten dieser besorgniserregenden Zahlen wird klar, dass Handlungsbedarf besteht. Eine Reform ist notwendig, um die Altersvorsorge von Frauen zu verbessern. Die Studie schlägt fünf wesentliche Impulse vor, um hier gegensteuern zu können: Zunächst sollte die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöht werden, um das Rentensystem zu entlasten. Auch eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung spielt eine zentrale Rolle. Ein partnerschaftliches Vorsorgeverständnis in Haushalten und attraktivere Betriebsrenten könnten ebenfalls zur Verbesserung beitragen. Zu guter Letzt sollte frühzeitig für höhere Renten gespart werden.

Angesichts der Faktorisierung und den Abhängigkeiten im Rentensystem gibt es klare Anzeichen dafür, dass die Lücke nicht nur ein feminines Thema ist, sondern der gesamte Gesellschaft zugutekommt, wenn die Situation verbessert wird. Ziel sollte es sein, dass die Altersvorsorge für alle Geschlechter fair und gerecht wird, damit niemand im Alter in finanzielle Schwierigkeiten gerät.

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OrtLandkreis Leer, Deutschland
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