Entdeckung der Matriarchate: Lesung über Frauen in Juchitán!

Entdeckung der Matriarchate: Lesung über Frauen in Juchitán!
Uelzen, Deutschland - In den kommenden Wochen erwartet die Besucher der Uelzener Stadtbücherei ein spannendes Event: Am Dienstag, dem 1. Juli um 19 Uhr, wird die Journalistin Friederike Oertel aus ihrem Reisebericht „Urlaub vom Patriarchat – Wie ich auszog, das Frausein zu verstehen“ lesen. Diese Lesung verspricht lebendige Einblicke in das mexikanische Matriarchat der Stadt Juchitán.
Oertel hat auf ihrer Reise das Leben in Juchitán erkundet, einem der letzten matriarchalen Orte Mexikos. Hier sind die Frauen das Herzstück der lokalen Wirtschaft – sie dominieren Geschäfte und finanzielle Angelegenheiten, während Männer im Rathaus die kommunalen Institutionen leiten. „Es ist faszinierend zu sehen, wie Frauen das öffentliche Leben gestalten und gleichzeitig für ihre Familien verantwortlich sind“, berichtet Oertel. Sie lebte bei einer Gastfamilie und sprach mit Menschen verschiedener Geschlechter, einschließlich der „Muxe“, die als Angehörige des dritten Geschlechts spezielle Herausforderungen in der Gesellschaft meistern müssen.
Die Veranstaltung und ihre Hintergründe
Die Lesung findet in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Hansestadt Uelzen, Sandra Hoffmann, statt und wird von Kira Herff modiert. Der Eintritt ist frei, aber aufgrund begrenzter Plätze ist eine Anmeldung erforderlich. Interessierte können sich telefonisch unter 0581 / 800-6500 oder per Mail an stadtbuecherei@stadt.uelzen.de anmelden. Einlass ist ab 18.30 Uhr.
Warum sind die Stimmen der Frauen besonders in Juchitán von Bedeutung? In dieser Stadt, die sich durch tief verwurzelte matriarchale Strukturen auszeichnet, erben traditionell die Töchter nach dem Tod der Matriarchin das Haus und das Vermögen. Oertels Buch, das am 8. Mai 2025 veröffentlicht wird, greift diese Themen auf und thematisiert nicht nur Geschlechterrollen, sondern auch die Machtverhältnisse und sozialen Ordnungen, die diese prägen. Mit ihrem persönlichen Erleben und den theoretischen Hintergründen zeichnet sie ein komplexes Bild.
Kulturelle Aspekte und moderne Herausforderungen
Die täglichen Feste, organisiert von weiblichen Komitees, bieten den Frauen in Juchitán eine besondere Plattform. Diese Feierlichkeiten sind nicht nur Ausdruck der Kultur, sondern auch ein wichtiger Antrieb für die lokale Wirtschaft. Frauen wie Maribel, eine 27-Jährige aus Juchitán, schätzen die enge Zusammenarbeit unter ihren Geschlechtsgenossen und die Möglichkeit, die Traditionen weiterzugeben, auch wenn Herausforderungen bestehen. Ein Beispiel dafür ist der Jungfrauentest, der bei Verlobungsfeiern durchgeführt wird und von vielen Frauen als Schutz angesehen wird.
Dennoch wird auch kritisch betrachtet, dass diese Traditionen in einem modernen Kontext manchmal problematisch sein können. Oertel selbst beschreibt, wie sie mit ihrer eigenen Geschichte, einschließlich ihrer Essstörung, in diesen Kontexten umgeht und die Balance zwischen Tradition und persönlicher Freiheit sucht.
Wer sich für diese inspirierenden Einblicke und die lebendige Kultur der Frauen in Juchitán interessiert, sollte sich diesen Termin in der Stadtbücherei nicht entgehen lassen. „Es gibt so viel zu lernen und zu entdecken“, so Oertel, die ihren Reisebericht mit dem Wunsch verbindet, neue Perspektiven auf das Frausein in unterschiedlichsten Kulturen zu eröffnen.
Weitere Informationen über die Lesung finden Sie auch bei der Uelzener Presse unter Uelzener Presse, sowie bei SWR unter SWR und der Zeit unter Zeit.
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Ort | Uelzen, Deutschland |
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