Wasserknappheit in Niedersachsen: Parks und Gärten betroffen!

Wasserknappheit in Niedersachsen: Parks und Gärten betroffen!

Peine, Deutschland - Im Landkreis Peine wird es ab heute ernst für alle, die gerne bewässern. Bis zum 30. September 2025 dürfen Parks, Gärten und Sportanlagen an heißen Tagen zwischen 12 und 18 Uhr nicht mehr mit Beregnungsanlagen bewässert werden. Der Hintergrund dafür sind die abnehmenden Grundwasserpegel, die auf die Dürrephase im Frühjahr zurückzuführen sind. [NDR] berichtet, dass diese Regelung als Allgemeinverfügung von der Kreisverwaltung erlassen wurde und damit auch die Nutzung von Wasser aus Flüssen und Brunnen bis zum Herbst eingeschränkt ist.

Doch Peine ist nicht der einzige Ort, der strenge Maßnahmen ergreift. Auch in Braunschweig gilt seit Juli eine ähnliche Verfügung, die sogar Äcker umfasst. Dort sind jedoch verdunstungsarme Bewässerungssysteme von den Einschränkungen ausgenommen. Im Landkreis Wolfenbüttel, der bereits Mitte Juni in die Offensive ging, ist die Bewässerung mit Grundwasser zwischen 10 und 18 Uhr ebenfalls untersagt, während das Abpumpen von Wasser aus Flüssen bis Ende September untersagt ist. In Göttingen wurde seit Anfang Juli das Abpumpen von Wasser aus Flüssen oder privaten Brunnen für den Zeitraum zwischen 10 und 19 Uhr untersagt, es sei denn, es handelt sich um die Feuerwehr. Auch in Salzgitter und der Region Hannover gelten ähnliche Regelungen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die ökologische Funktionsfähigkeit der Fließgewässer sowie die Grundwasserstände zu sichern.

Die Wasserknappheit im Blick

Die Probleme rund ums Grundwasser sind in Niedersachsen nicht nur lokal, sondern betreffen ganze Landstriche. Laut einer Studie des BUND sind 201 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland unter Grundwasserstress, besonders in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten. Hier wird oftmals mehr Grundwasser entnommen, als neu entsteht. [BUND] weist darauf hin, dass in jeder zweiten Kommune in Niedersachsen eine Übernutzung des Grundwassers festgestellt wurde, was zu sinkenden Wasserspiegeln, austrocknenden Böden und geringerer Wasserführung in Flüssen führt.

Die Folgen dieser Entwicklung sind gravierend. Sinkende Grundwasserspiegel führen nicht nur zu Ernteausfällen und weniger Erträgen in der Landwirtschaft, sondern wirken sich auch auf die Trinkwasserversorgung in einigen Landkreisen aus. Die Biodiversität leidet unter der Trockenheit, insbesondere in Feuchtgebieten und Mooren, die wichtige Lebensräume darstellen. Diese Entwicklungen sind nicht nur alarmierend, sondern stellen eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft dar. [ZDF] betont außerdem, dass der Klimawandel die Situation noch verschärft, besonders in Regionen wie Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Maßnahmen zur Wassereinsparung und -nutzung

Die Kreise und Städte sind gefordert, und auch die Wasserpolitik auf Landes- und Bundesebene muss anpassen. Eine Reduzierung des Wasserverbrauchs in den von Wasserstress betroffenen Regionen ist entscheidend. Der BUND fordert unter anderem eine faire Preisgestaltung für Wasser und eine Regulierung der Grundwasserentnahme, um den Wasserbedarf auch künftig gewährleisten zu können. Die Förderung wassersparender Technologien ist dabei ein zentraler Punkt. Im Sinne des Haushalts sind Regenwassertanks eine sinnvolle Lösung, für die mittlerweile in einigen Orten sogar Zuschüsse angeboten werden.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass alle Bürgerinnen und Bürger gefragt sind, ein gutes Händchen bei der Wassernutzung zu beweisen. Die Trockenheit ist ein Thema, das uns alle betrifft, und nur gemeinsam können wir einen Weg finden, um unser Wasser nachhaltig zu nutzen und zu schützen.

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OrtPeine, Deutschland
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