Ducato-Fahrer entgeht Blitzer-Strafe: Tablet verdeckt Gesicht!

Ein Ducato-Fahrer bleibt nach zwei Blitzern unbekannt; Experten erklären die Herausforderungen der Identifikation bei Verkehrsverstößen.
Ein Ducato-Fahrer bleibt nach zwei Blitzern unbekannt; Experten erklären die Herausforderungen der Identifikation bei Verkehrsverstößen. (Symbolbild/MND)

Ducato-Fahrer entgeht Blitzer-Strafe: Tablet verdeckt Gesicht!

Flensburg, Deutschland - In den Weiten der Campingplätze in Norddeutschland macht ein kurioses Gerücht die Runde. Ein Ducato-Fahrer behauptet, er sei gleich zweimal geblitzt worden, jedoch ohne jemals eine Post zu erhalten. Der Grund? Sein Tablet, das sehr speziell konstruiert ist, hat sein Gesicht hinter einem Klappmechanismus verborgen, was eine Identifikation unmöglich machte. Dies berichtet moin.de.

Die Bußgeldstelle im Kreis Schleswig-Flensburg bestätigte, dass eine Ahndung von Verkehrsordnungswidrigkeiten einen hinreichenden Tatverdacht gegen eine bestimmte Person voraussetzt. Dabei kommt der Bußgeldstelle Hamburg zur Hilfe, die erklärt, dass für eine Identifikation nicht das gesamte Gesicht sichtbar sein muss. Allerdings, bei einer vollständigen Abdeckung sieht es düster aus – die Identifikation ist dann nicht möglich.

Die Bedeutung von Blitzerfotos

Bei Blitzerfotos handelt es sich nicht nur um ein Stück Papier; sie dokumentieren Fahrzeugkennzeichen und die Identität von Fahrern, wenn Verkehrsordnungswidrigkeiten begangen werden. Doch aufgepasst, nicht jedes Foto eignet sich als Beweis. Wie die Kanzlei Heskamp feststellt, schränkt ein verdecktes Gesicht oder ein unleserliches Kennzeichen die Beweiskraft stark ein. Ein klares Bild von Kennzeichen und Gesicht ist das A und O für die Gültigkeit eines Bußgeldbescheides. Sollte eines der Merkmale fehlen, kann es sein, dass das Bußgeld nicht durchsetzbar ist.

Besonders in Deutschland gilt die „Fahrerhaftung“, was bedeutet, dass nicht der Halter, sondern der tatsächliche Fahrer zur Verantwortung gezogen wird. Das bedeutet auch, dass der Fahrzeughalter bei einem Auftritt im fließenden Verkehr den Fahrer benennen muss, es sei denn, dies könnte ihn selbst oder nahe Angehörige belasten. Es wäre auch möglich, dass der Halter zum Führen eines Fahrtenbuchs verpflichtet wird, was zusätzliche Auflagen mit sich bringt.

Schutz vor Bußgeldbescheiden

Ein Bußgeldbescheid kann auch ohne Blitzerfoto gültig sein. Fahrer haben jedoch das Recht, das Blitzerfoto anzufordern, auch wenn es nicht automatisch mit dem Bescheid geliefert wird. Selbst wenn kein Foto beiliegt, bleibt der Bescheid gültig, solange der Fahrer tatsächlich zu schnell gefahren ist. Falls der Fahrer auf dem Blitzerfoto nicht klar zu erkennen ist – was bei schlechten Lichtverhältnissen oder gelegentlich auch durch modische Sonnenbrillen der Fall sein kann – ist ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid ratsam. Hier gilt es, innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Bescheids zu reagieren.

Für Betroffene kann es äußerst hilfreich sein, Akteneinsicht zu beantragen, um möglicherweise schärfere Blitzerfotos zu finden. Sollte – wie es in einem Verfahren manchmal der Fall ist – die Identität des Fahrers nicht eindeutig festgestellt werden können, erklärt ein Richter das Blitzerfoto möglicherweise als ungültig. Der Fahrer könnte letztlich von einem Freispruch profitieren.

Ob nun bei einem Ausflug ins Grüne oder auf der Autobahn, der Straßenverkehr bleibt in Bewegung. Und sollte es jemals wieder zu einem Blitzer-Ereignis kommen, können sich die Autofahrer der norddeutschen Region auf die gesetzlichen Grundlagen verlassen, die sie schützen – vorausgesetzt, sie sind gut informiert. So bleibt der Straßenverkehr weiter ein spannendes Thema, auch wenn die Blitzer manchmal unerwartet zuschlagen! Weitere Informationen zu den gesetzlichen Regelungen rund um die Blitzerfotos gibt es auf den Seiten von Bussgeld-Info und Kanzlei Heskamp.

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OrtFlensburg, Deutschland
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