Stadtwerke Flensburg senken CO2-Emissionen: Auf Kurs zur Klimaneutralität!
Stadtwerke Flensburg senken CO2-Emissionen: Auf Kurs zur Klimaneutralität!
Flensburg, Deutschland - Die Stadtwerke Flensburg begeben sich auf einen nachhaltigen Kurs und haben im Jahr 2024 die CO2-Emissionen um 10% im Vergleich zum Vorjahr gesenkt. Stattliche 463.508 Tonnen CO2 wurden emittiert – das entspricht etwa der Hälfte des CO2-Fußabdrucks eines Flensburger Stadtbewohners. Dieses Ergebnis ist ganz klar auf den Austausch von Kohle gegen Erdgas zurückzuführen, was die Emissionen um rund 40% senkt. Doch die Reise zur Klimaneutralität ist noch nicht zu Ende. Laut NDR liegt Flensburg noch leicht über dem Reduktionspfad, der im Transformationsplan festgelegt ist, um bis 2035 klimaneutral zu werden.
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist der Betrieb eines zweiten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks seit Sommer 2023. Zukünftig soll die erste Großwärmepumpe, die Fördewasser nutzt, im Jahr 2027 an den Start gehen; eine weitere Anlage ist für 2031 geplant. Es gibt jedoch auch Herausforderungen: Die geplanten Wärmepumpen werden nur etwa die Hälfte der im Winter benötigten Leistung liefern können und müssen bei starkem Frost gedrosselt werden.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Stadtwerke müssen bald auch auf grünen Wasserstoff zurückgreifen, der voraussichtlich nicht vor 2032 aus Dänemark verfügbar sein wird. Zudem ist ein Umbau des Fernwärmenetzes notwendig, um die Energie der Großwärmepumpen optimal nutzen zu können. Dickere Rohre sollen die Fernwärme künftig mit einer Temperatur von 90 anstatt 120 Grad transportieren. Stadtwerke Flensburg haben die Ambition, Kohle und Gas zehn Jahre schneller als geplant zu ersetzen – ein durchaus ambitioniertes Unterfangen.
Die Planung sieht auch die Umsetzung einer der weltgrößten Anlagen zur Nutzung von Wärmeenergie aus der Förde vor, die ab 2027 ein Fünftel der Stadt beheizen soll. Das erste klimafreundliche Umspannwerk in Schleswig-Holstein wird zudem von SH Netz realisiert und soll Mitte 2026 in Betrieb gehen.
Technische Überlegungen
Die Herausforderungen bei der Energieproduktion beziehen sich nicht nur auf die Umstellung der Energieträger, sondern auch auf die verwendeten Kältemittel. Es gibt sowohl synthetische als auch natürliche Kältemittel, die jeweils ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. Ammoniak etwa ist zwar ein notwendiges Kältemittel, bringt jedoch Risiken wie hohe Toxizität mit sich. Auf der anderen Seite wurde beispielsweise CO₂ in Esbjerg als Kältemittel verwendet, ist jedoch für Flensburg aufgrund der zu hohen Rücklauftemperaturen nicht geeignet. In diesem Zusammenhang wird auch auf Isobutan verwiesen, das grundsätzlich einsetzbar wäre, jedoch bislang keine Anwendung in Flensburg findet.
Die Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme befasst sich umfassend mit den Transformationspfaden zur Klimaneutralität in Deutschland. Sie hebt hervor, dass technische CO2-Senken und die Betrachtung der unterschiedlichen Sektoren wie Energiewirtschaft, Industrie und Verkehr essenziell sind für das Gelingen der Energiewende. Die Zukunft Flensburgs scheint also mit vielen Herausforderungen, aber auch großen Chancen verbunden zu sein.
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Ort | Flensburg, Deutschland |
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