Zehn Jahre nach Wir schaffen das : Ist Deutschland bereit für die Zukunft?

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Im Kreis Pinneberg wird zehn Jahre nach Merkels „Wir schaffen das“ die Entwicklung der Flüchtlingsaufnahme beleuchtet.

Im Kreis Pinneberg wird zehn Jahre nach Merkels „Wir schaffen das“ die Entwicklung der Flüchtlingsaufnahme beleuchtet.
Im Kreis Pinneberg wird zehn Jahre nach Merkels „Wir schaffen das“ die Entwicklung der Flüchtlingsaufnahme beleuchtet.

Zehn Jahre nach Wir schaffen das : Ist Deutschland bereit für die Zukunft?

Am heutigen 31. August 2025 werfen wir einen Blick auf die Entwicklungen in der Flüchtlingsaufnahme in Deutschland, die vor zehn Jahren mit Angela Merkels berühmtem Satz „Wir schaffen das“ eingeläutet wurden. Damals, im Jahr 2015, strömten rund 1,3 Millionen Menschen nach Deutschland, vor allem aus Kriegsgebieten wie Syrien, Afghanistan und dem Irak. Diese Offenheit hat das Land nachhaltig geprägt, sowohl in der politischen Landschaft als auch im Bewusstsein der Bevölkerung.

Wie hat sich die Wahrnehmung der Bevölkerung bezüglich der Aufnahme von Flüchtlingen über diese Jahre hinweg verändert? Ralf Behn, leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Pinnau, erinnert sich an die Euphorie und Hilfsbereitschaft, die Deutschland damals prägten. „Es waren viele Menschen bereit, Obdach, Kleidung und Geld anzubieten“, so Behn. Tatsächlich war die Hilfsbereitschaft zwischen 2015 und 2017 außergewöhnlich hoch, vergleichbar mit der heutigen Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine, die mit dem russischen Angriffskrieg im Kontext steht shz.de.

Aktuelle Herausforderungen

Doch die Herausforderungen für die Kommunen bleiben bestehen. Insbesondere die Problematik der Wohnraumsituation zeigt sich nach wie vor als drängend, besonders in ländlichen Gegenden. Im September 2023 berichteten zahlreiche Medien über die Überlastung der Kommunen, die mit der Unterbringung von Geflüchteten zu kämpfen haben. Diese Situation hat dazu geführt, dass Landräte aus Schleswig-Holstein sich mit einem Hilferuf an das Sozialministerium wandten dw.com.

Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung seit der ersten Flüchtlingskrise. Im Amtsbereich von Behn sind aktuell 155 Schutzsuchende untergebracht, darunter 91 Asylbewerber und 58 Ukrainer. Das Thema Migrationspolitik prägt den aktuellen Wahlkampf, wo über Abschiebungen und Sanktionen für Geflüchtete diskutiert wird – ein deutliches Zeichen für einen Wandel in der politischen Landschaft shz.de.

Erfolge und Misserfolge in der Integration

Nach den ersten Jahren des Ankommens zeigt die Integration von Flüchtlingen positive Ansätze, besonders bei den Jüngeren. Statistiken belegen, dass über 60 Prozent der Geflüchteten, die 2015 nach Deutschland kamen, sieben Jahre nach ihrer Ankunft eine Arbeit finden konnten. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung ihrer Lebenssituation bei, sondern fördert auch den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft. Dennoch stehen Herausforderungen wie die Sprachkenntnisse im Raum, die für eine erfolgreiche Integration entscheidend sind dw.com.

Die Meinungen in der Bevölkerung sind gespalten: Während viele die Erfolge der Integration sehen, neigen andere dazu, aufgrund von Vorfällen, die mediale Aufmerksamkeit erregen, skeptisch zu werden. So sind in einigen Wahlumfragen nur noch 68 Prozent der Befragten der Meinung, dass Deutschland weniger Flüchtlinge aufnehmen sollte. Diese Spannungen spiegeln die Komplexität der heutigen Migrationspolitik wider, die sich seit 2015 hin zu verschärften Gesetzen und einem Fokus auf Begrenzung hin entwickelt hat statista.com.

Dennoch blickt Behn optimistisch auf die kommenden Entwicklungen: „Wir haben Konzepte, um besser auf Krisensituationen reagieren zu können.“ Ab 2024 werden daher neue Unterbringungsmöglichkeiten in Kummerfeld, Tangstedt und Borstel-Hohenraden geschaffen, was eine positive Wendung in der Wohnraumsituation für Schutzsuchende darstellen könnte. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die politische Stimmung und die tatsächlichen Gegebenheiten weiter entwickeln werden shz.de.