Gedenkstätte Lüneburg: Mahnmal für die Opfer der NS-Euthanasie

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Am 31.08.2025 eröffnete Kulturstaatsminister Weimer die neue Gedenkstätte in Lüneburg, die an die NS-Opfer erinnert.

Am 31.08.2025 eröffnete Kulturstaatsminister Weimer die neue Gedenkstätte in Lüneburg, die an die NS-Opfer erinnert.
Am 31.08.2025 eröffnete Kulturstaatsminister Weimer die neue Gedenkstätte in Lüneburg, die an die NS-Opfer erinnert.

Gedenkstätte Lüneburg: Mahnmal für die Opfer der NS-Euthanasie

Am 31. August 2025 wurde die neu gestaltete Gedenkstätte in Lüneburg feierlich eröffnet. Kulturstaatsminister Weimer stellte bei der Eröffnungszeremonie klar, dass Menschenleben niemals als „unwert“ erachtet werden dürfen. Ein fundiertes Verständnis der universellen Menschenwürde sei unerlässlich, um die Gräueltaten der Vergangenheit zu begreifen. Die Gedenkstätte, die im ehemaligen Badehaus am Wasserturm auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg untergebracht ist, bietet mit einer neuen Dauerausstellung einen tiefen Einblick in die erschreckende Geschichte der Euthanasie im Nationalsozialismus und zeigt, wie perfide Ideen gegen erkrankte und behinderte Menschen gerichtet waren.Deutschlandfunk berichtet.

Eine eindrucksvolle Verbindung bietet die Ausstellung, indem sie die circa 2.000 Toten und mindestens 820 Zwangssterilisationen während der NS-Zeit in Lüneburg thematisiert. Zudem wird auf den Umgang der Angehörigen mit dem Verlust und die Überzeugungen der Täter eingegangen. Solche Zugänge sind notwendig, um die Erinnerungskultur lebendig zu halten und die Verletzungen nicht zu vergessen, die das System horrend hinterlassen hat.

Historische Wurzeln und Entstehung der Gedenkstätte

Die Gedenkstätte hat eine lange Geschichte. Sie wurde am 25. November 2004 als „Bildungs- und Gedenkstätte ‚Opfer der NS-Psychiatrie‘ Lüneburg“ eröffnet und erhielt 2015 ihren heutigen Namen. Ein neues Bildungszentrum im „Alten Gärtnerhaus“ wurde am 30. August 2020 eingeweiht. Das Augenmerk der Gedenkstätte liegt auf der politischen und historischen Bildung im Kontext der Psychiatrie im Nationalsozialismus und den damit verbundenen aktuellen Fragen. Seit dem 1. September 2015 steht die Gedenkstätte unter dem Träger „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg e. V., was maßgeblich dazu beiträgt, das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.pk.lueneburg.de berichtet.

Besonders erschütternd sind die Erinnerungen an die „Kinderfachabteilung“ Lüneburg, in der zwischen 1941 und Kriegsende 300 bis 350 Kinder getötet wurden. Dies war ein Teil der umfassenden Maßnahmen des NS-Regimes, das bereits vor dem Überfall auf Polen im Jahr 1939 Mordaktionen gegen kranke und behinderte Menschen plante. Der berüchtigte „Aktion T4“ sollten zahlreiche unschuldige Menschen zum Opfer fallen, die als „erbkrank“ eingestuft wurden. Solche Definitionen umfassten dabei eine Vielzahl psychischer und physischer Erkrankungen, was die verbreitete Grausamkeit nur noch dunkler erscheinen lässt.Die Zeit gibt aufschlussreiche Informationen dazu.

Ein Aufruf zur Erinnerung

Die neue Dauerausstellung in Lüneburg ist mehr als nur eine Gedenkstätte; sie ist ein Ort des Lernens und der Mahnung. Hier wird der Bogen gespannt zwischen der Geschichte und der heutigen Gesellschaft. Der Anspruch, dass Menschenwürde niemals angegriffen werden darf, ist so wichtig wie eh und je. Die Gedenkstätte soll nicht nur an die industriellen Morde der NS-Zeit erinnern, sondern auch zu einem bewussten Umgang mit der Erinnerung anregen. Es ist eine Notwendigkeit, den Opfern ein Gesicht zu geben und unser Verständnis für menschliche Werte zu schärfen und sie gegen alle Formen des Unrechts zu verteidigen.