Bauchaos an der Uni Hamburg: Haus der Erde wird zum Millionenflop!

Hamburg: Das "Haus der Erde" an der Uni Hamburg kämpft mit Bauverzögerungen und Kostenexplosionen. Wichtige Einblicke zur Situation.
Hamburg: Das "Haus der Erde" an der Uni Hamburg kämpft mit Bauverzögerungen und Kostenexplosionen. Wichtige Einblicke zur Situation. (Symbolbild/MND)

Bauchaos an der Uni Hamburg: Haus der Erde wird zum Millionenflop!

Hamburg, Deutschland - Das „Haus der Erde“ an der Universität Hamburg, ein Neubau für Klimaforschung und Geowissenschaften, steht im Mittelpunkt von vielschichtigen Herausforderungen. Ursprünglich sollte das Gebäude bereits 2016 fertig sein, doch massive Verzögerungen durch Planungsfehler, Krisenfolgen und einen Wasserschaden haben den Zeitplan durcheinandergebracht. Wie Welt berichtet, sind die Kosten mittlerweile von 177 Millionen Euro auf 373 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

Seit dem Startschuss im Jahr 2011 hat das Projekt eine bewegte Geschichte hinter sich. Der internationale Wettbewerb zur Gestaltung wurde 2011 ausgeschrieben und 2013 wurde die Entwurfsplanung abgeschlossen. Die Realisierungsgesellschaft GMH übernahm 2013 die Projektverantwortung und die Bauarbeiten begannen 2015. Doch bereits 2017 kündigte die Stadt Hamburg den ursprünglichen Planer aufgrund von Bedenken zur Gebäudetechnik. Dies sollte der Anfang einer ganzen Reihe von Problemen sein.

Massive Verzögerungen und neue Notwendigkeiten

Die nächste kritische Phase stellte sich 2018 ein, als eine Firma für Lüftungs- und Kältetechnik die Arbeiten einstellte. Ein weiteres Unternehmen deckte 2019 Planungsfehler auf und führte dazu, dass die Stadt eine neue Lüftungsanlage planen musste. Diese Planungsproblematik geht nicht nur auf das Konto der veränderten Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, sondern zeigt auch die Schwachstellen in der Bauplanung auf. Aufgrund von Störungen in der Zulieferung von Komponenten für die Elektroinstallation und Laborausstattung zeichnete sich immer mehr ab, dass die geplante Übergabe des Gebäudes an die Universität, die für Dezember 2024 angedacht war, nicht mehr zu halten sein würde. Mittlerweile informierte GMH die Universität über eine weitere Verzögerung von sechs Monaten, sodass die vollständige Nutzung erst im Februar und März 2025 erfolgen kann, wie auch Uni Hamburg feststellt.

Das Ausmaß der Probleme wird durch den Wasserschaden sichtbar, der 2024 im Keller festgestellt wurde. Hier musste der Boden auf 1900 Quadratmetern ausgetauscht werden. Besonders kritisch kam es im August 2024 zur Feststellung von Bakterienbefall, der auf mehrere Ursachen für den Wassereintritt zurückzuführen ist. Die Stadt wartet derzeit auf ein Gutachten zu diesem Wassereinbruch, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden können.

Verantwortung und Lehren für die Zukunft

Ein weiteres Prädikat des Projekts stellt die zentrale Frage nach Qualität und Planung im Bauwesen dar. Der Finanzsenator Dressel betont die Notwendigkeit von Qualitätssicherung und dass beim nächsten Mal weniger komplexe Bauvorhaben angestrebt werden sollten. Wie das Ishikawa-Diagramm im Bauwesen zeigt, sind unzureichende Planungsprozesse oft eine der Hauptursachen für solche Missstände. Es hilft, Einflussfaktoren strukturiert zu analysieren und Fehlerquellen zu identifizieren. Mangelnde Kommunikation, schlechte Materialqualität und fehlende Fachkenntnisse spielen dabei oft eine Rolle, wie Built Smart Hub darstellt.

Abschließend lässt sich festhalten, dass das „Haus der Erde“ trotz seiner Schwierigkeiten nicht nur ein Symbol für die Herausforderungen im Bauwesen darstellt, sondern auch eine wichtige Lernerfahrung für zukünftige Projekte an der Universität Hamburg und darüber hinaus. Der Wille, aus diesen Fehlern zu lernen, könnte die Weichen für nachhaltigere und effizientere Bauvorhaben in der Zukunft stellen.

Details
OrtHamburg, Deutschland
Quellen