Katy Roewer: Teilzeitführerin kämpft für Gleichberechtigung im Job

Katy Roewer: Teilzeitführerin kämpft für Gleichberechtigung im Job
Hamburg, Deutschland - Wie gelingt es, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, ohne dabei die eigene Karriere aus den Augen zu verlieren? Diese Herausforderung kennt Katy Roewer nur zu gut. Seit zehn Jahren arbeitet sie als Vorständin in Teilzeit und hat dabei eine klare Strategie entwickelt, um sowohl ihrem Job als auch ihrem Sohn gerecht zu werden. In den ersten fünf Jahren nach der Geburt ihres Kindes hatte Roewer eine Vier-Tage-Woche, die sie durch einen freien Montag organisierte. Mittlerweile gestaltet sie ihre Arbeitswoche so, dass sie montags und freitags nachmittags Zeit mit ihrem Sohn verbringen kann. Dieses Modell erlaubt es ihr, die Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu wahren und dennoch mehr als 80 Prozent zu arbeiten.
Katy Roewer betont, dass ein durchdachtes Teilzeitmodell unerlässlich ist. Für sie ist klar: “Führung in Teilzeit” erfordert Vertrauen in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr Weggang aus dem Vollzeit-Modell ist nicht nur eine Einladung an andere Frauen, es ihr gleichzutun, sondern auch ein Aufruf, die eigene Karriere nicht durch familiäre Verpflichtungen aufzuhalten. „Die Verantwortung für Familie und Haushalt sollte nicht nur bei den Frauen liegen“, erklärt sie und spricht sich klar für Gleichberechtigung in Partnerschaften aus. Durch den Rückhalt ihres Umfeldes, sowohl im Beruf als auch privat, konnte sie frühzeitig die dafür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen und so Planungssicherheit gewinnen.
Die teils unsichtbaren Hürden von Teilzeitbeschäftigungen
Doch das Bild, das Katy Roewer vermittelt, könnte trügerisch sein: Viele Beschäftigte, insbesondere Frauen, die wegen Kindererziehung oder Pflegeaufgaben in Teilzeit arbeiten, stehen vor gravierenden Nachteilen. So hat sich beispielsweise die Einkommenssituation für viele dieser Beschäftigten verschlechtert, und die Möglichkeit, den Arbeitszeitanteil zu erhöhen, stellt ein echtes Hindernis dar. Diese Fakten deckt unter anderem die Stadt Hamburg in ihren aktuellen Berichten auf. Rund 80 Prozent der in Teilzeit Beschäftigten sind Frauen, und oft empfinden sie diese Situation als Karrierehindernis. Beurlaubung und Teilzeitbeschäftigung werden als große Hürden wahrgenommen, was die Entwicklung im Berufsleben betrifft.
Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, setzt die Politik auf ein neues Gesetz, das Dienststellen verpflichtet, aktiv familienfreundliche Arbeitszeiten anzubieten, auch bei Telearbeit, und damit für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sorgen. Einschließlich Führungspositionen sollen alle Arbeitsplätze grundsätzlich als teilzeitgeeignet angesehen werden. Die Zeit ist reif, nicht nur die Frauen, sondern auch Männer in den Blick zu nehmen und sie bei familienfreundlichen Leistungen zu unterstützen.
Der Blick nach vorne
Katy Roewer hat die Zeichen der Zeit erkannt und lässt uns an ihrem Erfolg an einem bemerkenswerten Punkt teilhaben. Auch sie könnte auf einen Vollzeitvertrag umsteigen, sieht aber in der Kombination aus Teilzeitarbeit und familiärem Leben viele Vorteile für sich und ihr Umfeld. Die Herausforderungen, vor denen sie steht, sind nicht nur individuell, sondern stellen ein gesellschaftliches großes Bild dar. Damit zeigt sie, dass Teilzeit nicht ein veraltetes Modell ist, sondern eine Möglichkeit für viele, im Beruf erfolgreich zu sein und gleichzeitig die Familie nicht zu vernachlässigen.
Wie der aktuelle Trend zur Teilzeit zeigt, sollten wir alle gefordert sein, neue Wege zu gehen, um der Gleichstellung von Männern und Frauen gerecht zu werden. Denn am Ende muss die Verantwortung für die Familie auf vielen Schultern ruhen.
Weitere Informationen über die Thematik der Teilzeitbeschäftigung und ihrer Herausforderungen bieten beispielsweise die Artikel von Haufe und die Berichte über familienfreundliche Arbeitsstrukturen von Hamburg.de. Katy Roewer zeigt uns, dass es auch in der Geschäftswelt einen Platz für Familie gibt und dass jede Entscheidung dabei gut überlegt sein sollte.
Die Zukunft des Teilzeitmodells wartet nur darauf, von vielen weiteren Führungspersönlichkeiten aufgegriffen zu werden.
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Ort | Hamburg, Deutschland |
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