Hamburgs Fußball vereint: St. Pauli kämpft aktiv gegen Rechtsextremismus!

Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, fordert eine stärkere Kooperation gegen Rechtsextremismus im Hamburger Fußball.
Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, fordert eine stärkere Kooperation gegen Rechtsextremismus im Hamburger Fußball. (Symbolbild/MND)

Hamburgs Fußball vereint: St. Pauli kämpft aktiv gegen Rechtsextremismus!

St Pauli, Deutschland - In einer Zeit, in der die Gesellschaft immer stärker polarisiert wird, hebt Oke Göttlich, der Präsident des FC St. Pauli, die Notwendigkeit hervor, durch Fußball nicht auch noch zusätzliche Spaltungen zu fördern. In einem Interview mit dem kicker äußert er den Wunsch nach einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem Stadtrivalen Hamburger SV, um ein Zeichen gegen die zunehmende Radikalisierung zu setzen. Göttlich wünscht sich, dass der Hamburger Fußball aktiv gegen rechtsextremistische Parteien wie die AfD vorgeht. „Hamburg hat einen politischen, liberalen Wahlausgang“, betont er, was Hoffnung auf mehr Engagement im ganzen Land macht. Ein wichtiges Motto der Saison lautet „Stabil bleiben“, welches den Spirit des Vereins unterstreicht.

Gerade in einer vielfältigen Stadt wie Hamburg, wo Menschen unterschiedlichster Herkunft friedlich zusammenleben, ist eine solche Haltung besonders wichtig. Görlich, der auch als einer der Erstunterzeichner eines Aufrufs gegen Rechtsextremismus gilt, ist nicht allein in seinem Anliegen. Die Stadt bereitet sich derzeit auf eine große Kundgebung vor, die am 19. Januar 2024 auf dem Rathausmarkt stattfinden soll. Tausende Menschen aus Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften und Kulturvereinen werden erwartet, um gegen neonazistische Netzwerke zu protestieren. „Wir müssen zusammenstehen, um ein klares Zeichen gegen Hass zu senden“, erklärt Göttlich weiter.

Vielfalt und Engagement in der Sportgemeinschaft

Zusätzlich zu den Demonstrationen sind spezielle Veranstaltungen geplant, um das Bewusstsein für das Thema Antisemitismus im Sport zu schärfen. Am 27. Januar 2024 wird der FC St. Pauli eine Gedenkveranstaltung am Harald-Stender-Platz ausrichten, um an die Opfer des Holocaust zu erinnern. Ein Podiumsgespräch zum Thema „Antisemitismus heute (im Sport)“ am 28. Januar wird prominente Gäste aus verschiedenen Organisationen versammeln, darunter Vertreter der Jüdischen Gemeinde Hamburg.

Diese Initiativen sind Teil einer größeren Bewegung in Deutschland, die die Bedrohung durch Rechtsextremismus im Sport ernst nimmt. Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt, dass etwa acht Prozent der Befragten eine klare rechtsextreme Orientierung zeigen. Dies bestätigt die Befürchtungen zahlreicher Fachleute wie Robert Claus, der seit Jahren Gewalt und Rechtsextremismus im Sport erforscht. „Es ist wichtig, die Werte von Toleranz, Respekt und Vielfalt in unseren Vereinen zu leben, um ein Umfeld zu schaffen, das intoleranten Ideologien keinen Raum gibt“, erklärt Claus.

Gemeinsam gegen die Dunkelheit

In Anbetracht dieser Herausforderungen und der Anfälligkeit des Sports für ideologische Übergriffe ist es entscheidend, dass Vereine wie der FC St. Pauli Verantwortung übernehmen. Die Hamburger Verfassung, die Vielfalt und Weltoffenheit betont, steht im direkten Gegensatz zu den Zielen der AfD, die eine „Vertreibung“ von Menschen mit Migrationshintergrund im Sinn hat. Die Aktionen zielen darauf ab, die Demokratie zu verteidigen und eine inklusive Gemeinschaft zu fördern.

Zusammengefasst ist Oke Göttlich nicht nur ein Präsident eines Fußballvereins, sondern auch ein Vorkämpfer für Werte, die weit über den Platz hinausgehen. Seine Aufrufe zur Einheit und zum Engagement gegen Rechtsextremismus könnten ein Lichtstrahl gegen die Dunkelheit sein, die die Gesellschaft bedroht.

Der FC St. Pauli und seine Fangemeinde zeigen, wie wichtig es ist, gegen die Herausforderungen der Zeit zusammenzustehen. „St. Pauli-Fans gegen Rechts“ ist dabei nicht nur ein Motto, sondern ein klares Bekenntnis zu den Werten, die in einer offenen Gesellschaft gelebt werden müssen.

Für weitere Informationen über die Bewegung gegen Rechtsextremismus in Hamburg lesen Sie die Berichte von Sport1, FC St. Pauli und Deutschlandfunk.

Details
OrtSt Pauli, Deutschland
Quellen