CSD Rostock begeistert mit 5.500 Teilnehmern: Wir sind überall!

CSD Rostock begeistert mit 5.500 Teilnehmern: Wir sind überall!

Rostock, Deutschland - Beim diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Rostock, der am 19. Juli 2025 stattfand, kamen mehrere Tausend Menschen zusammen, um ein klares Zeichen für die Rechte queerer Menschen zu setzen. Laut der Polizei lag die Teilnehmerzahl bei rund 5.500, wie Borkener Zeitung berichtet. Das Motto des CSD lautete: „Wir sind überall. Nie wieder still!“, das nicht nur auf die Feierlichkeiten, sondern auch auf die weiterhin notwendige Sichtbarkeit und soziale Integration von LGBTQ+ Personen hinweist.

Die Veranstaltung begann am späten Vormittag mit bewegenden Reden auf dem Neuen Markt in der Rostocker Innenstadt. Politische Grazie brachten unter anderem Drag-Queens wie Fatty Acid und Hades of Drag, die nicht nur unterhielten, sondern auch wichtige gesellschaftspolitische Fragen aufwarfen. An der Kundgebung nahmen auch prominente Politikerinnen teil, darunter Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Die Linke) und Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD), wie NDR berichtete.

Demonstrationszug und Programm

Der Demonstrationszug bewegte sich vom Neuen Markt über das Kröpeliner Tor bis zur Haedgehalbinsel, wo ein buntes Hafenfest stattfand. Besucher konnten sich auf zahlreiche Stände, Diskussionen und Mitmachaktionen freuen. Spielszenen, Musik und ein ganzes Programm sorgten dafür, dass tatsächlich alle Generationen vertreten waren und viel Austausch stattfand.

Ein zentraler Punkt des CSD war die Forderung, das Grundgesetz zu ändern, um den Schutz der sexuellen Orientierung vor Benachteiligung und Diskriminierung zu garantieren. Die rege Teilnahme und die friedliche Atmosphäre wurden von der Polizei dokumentiert, die von einem problemlosen Verlauf sprach.

Erinnerungskultur und Zwischenfälle

Ein düsterer Schatten fiel jedoch auf den vorhergehenden Freitag, als eine queere Gedenkveranstaltung am Mahnmal im Rosengarten von Störungen betroffen war. Zwei alkoholisierten Personen machten durch bedrohliche Zwischenrufe auf sich aufmerksam, was zu einem Platzverweis durch die Polizei und einer Anzeige wegen Bedrohung und Beleidigung führte. Diese Vorfälle verdeutlichen die weiterhin bestehenden Herausforderungen für die queere Gemeinschaft.

Insgesamt war die Veranstaltung in Rostock die dritte Durchführung des Christopher Street Days durch ein Bündnis verschiedener Vereine und Verbände und fand im internationalen Kontext der Erinnerung an den Aufstand in der New Yorker Christopher Street im Jahr 1969 statt. Auch in anderen Städten, wie Schwerin, wurde gefeiert, dort nahmen rund 1.200 Personen teil.

In den Abendstunden fand dann eine Abschlussparty im M. A. U. Club und der Bühne 602 statt, die den CSD feierlich abrundete. Die Atmosphäre war ausgelassen und voller Kraft. Der Tag hat einmal mehr gezeigt, dass der Kampf für Gleichheit und Akzeptanz noch lange nicht zu Ende ist, und dass jede Stimme zählt auf dem Weg zu einer inklusiveren Gesellschaft.

Details
OrtRostock, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)