CDU-Zentrale in Göttingen: Aktivisten errichten Protestmauer!

Am 16. Juni 2025 wurde der Eingang der CDU-Zentrale in Göttingen von Aktivisten zugemauert. Hintergrund sind Proteste gegen Krieg und Rassismus.
Am 16. Juni 2025 wurde der Eingang der CDU-Zentrale in Göttingen von Aktivisten zugemauert. Hintergrund sind Proteste gegen Krieg und Rassismus. (Symbolbild/MND)

CDU-Zentrale in Göttingen: Aktivisten errichten Protestmauer!

Göttingen, Deutschland - In Göttingen steht zurzeit ein ganz besonderes Schauspiel auf der Bühne der politischen Auseinandersetzungen: Mutmaßliche Aktivisten haben kurzerhand eine Mauer vor dem Eingang der örtlichen CDU-Zentrale errichtet. Eine Mauer, die rund anderthalb Meter hoch ist und sich dank des frischen Mörtels sehr leicht einreißen lies. An dieser symbolischen Barriere prangen Transparente mit der Aufschrift: „Geschlossen wegen eurer Kriegstreiberei und rassistischen Abschottungspolitik.“ Dieser etwas außergewöhnliche Protest hat für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt und lässt die Wogen in der Stadt hochgehen. NDR berichtet von den Reaktionen und den Folgen des Vorfalls.

Fritz Güntzler, der Bundestagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende, hat deutlich gemacht, wie sehr ihn die Situation entsetzt. Er verurteilt diesen Akt und sieht ihn als besorgniserregende Entwicklung in der politischen Kultur. Aktuell ermittelt der Staatsschutz wegen Nötigung und Sachbeschädigung, wobei diese Mauer nicht das erste Mal ist, dass die CDU-Zentrale in Göttingen das Ziel von Protesten wird. Bereits im Februar wurde das Gebäude mit Farbbeuteln angegriffen.

Historischer Rückblick: Der Bau der Mauer

In Anbetracht der jüngsten Ereignisse könnte man ins Grübeln kommen über die Symbolik von Mauern in der Geschichte. Gerade der Mauerbau in Berlin, der am 13. August 1961 begann, ist ein markantes Beispiel. Damals setzten rund 10.000 Volks- und Grenzpolizisten alles daran, die Stadt zu teilen und die DDR gegen die Bundesrepublik abzuschotten. Alle Sektorenübergänge wurden geschlossen, bis auf 13 Kontrollpunkte. Diese radikale Abriegelung war ein gut gehütetes Staatsgeheimnis der DDR-Regierung, wie auch das Bundesarchiv aufzeigt.

Die Reaktionen waren international und schockierend. Bundeskanzler Konrad Adenauer nannte die Abriegelung einen Bruch des Viermächteabkommens und bezeichnete das DDR-Regime als „Gewaltherrschaft“. Willy Brandt, damals Regierender Bürgermeister von Berlin, forderte ein Eingreifen der Vereinten Nationen. Diese politischen Reaktionen zeigen, wie sehr der Bau der Mauer die Gemüter erhitzte und den Kalten Krieg weiter anheizte.

Ein Stück Geschichte, das bleibt

Die Berliner Mauer stand über 28 Jahre und wurde zu einem Symbol für die Teilung und die Konflikte des Kalten Krieges. Historiker schätzen die Zahl der Maueropfer auf zwischen 125 und 206, was die grausame Realität hinter dieser politischen Barriere verdeutlicht. Dieser Rückblick auf den Mauerbau, unterstützt durch die Dokumente des Bundestags, zeigt, dass Mauern nicht nur aus Beton bestehen, sondern auch aus den Geschichten und Schicksalen der Menschen, die sie beeinflussen.

Ob die aktuelle Mauer vor der CDU-Zentrale in Göttingen ebenfalls eine neue Geschichte in der politischen Landschaft schreibt, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Das Thema bleibt wohl noch lange im Gespräch.

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OrtGöttingen, Deutschland
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