Digitale Baustelle eröffnet: TU Braunschweig läutet Bauzukunft ein!

Digitale Baustelle eröffnet: TU Braunschweig läutet Bauzukunft ein!
Braunschweig, Deutschland - Ein neues Kapitel in der Bauwelt wird an der Technischen Universität Braunschweig aufgeschlagen. Am 3. Juli 2025 eröffnete die Uni die Digital Construction Site (DCS) am Campus Ost mit einer Veranstaltung, die Gäste aus Wissenschaft, Politik und Bauwirtschaft anlockte. Die Präsidentin der TU Braunschweig, Angela Ittel, sprach über die gesellschaftliche Relevanz der Forschung und den Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Bauwirtschaft. Auch Dr. Neven Josipovic, der Chief Innovation Officer der Stadt Braunschweig, hob die Wichtigkeit der DCS für die künftige Stadtentwicklung hervor und gab den Anstoß für einen Paradigmenwechsel im Bauwesen.
Was genau erwartet die Bauindustrie in der DCS? Diese innovative Baustelle bietet eine beeindruckende Ausstattung: Ein großformatiger 3D-Drucker, der sechs Meter hoch ist und als Weltneuheit in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen COBOD entwickelt wurde, wird ergänzt von einer automatisierten Betonmischanlage, mobilen Robotern und Trackingsystemen. Im Digital Engineering Center werden Virtual und Augmented Reality eingesetzt, um Prozessdaten zu bündeln und effizient zu steuern. All diese Technologien zielen darauf ab, digitale Abläufe zu etablieren, die Bauzeiten kürzen, Bauqualität verbessern und Kommunikationsfehler minimieren – ein echter Fortschritt für die Branche.
Herausforderungen im Bauwesen
Die Bauwirtschaft steht aktuellen Herausforderungen gegenüber: Die Nachfrage nach Wohnraum und Infrastruktur steigt stetig, während Ressourcen begrenzt sind und CO2-Emissionen hoch bleiben. In diesem Kontext sind Fachkräfte rar und die Produktivität stagniert. Das Team rund um die DCS wagt einen neuen Ansatz mit datenbasierten, automatisierten Prozessen. Das Ziel ist klar: eine weltweit einzigartigen Bauforschungsinfrastruktur zu schaffen, die eng mit der Industrie kooperiert und durchgängige digitale Prozessketten entwickelt. Die Wissenschaftler sehen darin die Chance, ressourceneffizientes Bauen und erhöhte Sicherheit zu fördern.
Im Rahmen der Eröffnung wurde auch eine Podiumsdiskussion angeboten, bei der die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung im Mittelpunkt stand. Regionale und überregionale Bauunternehmen wurden eingeladen, die DCS als Testfeld und Impulsgeber für innovative Ansätze zu nutzen.
Die Rolle des 3D-Drucks
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Möglichkeiten des 3D-Drucks im Bauwesen, der nun als Schlüsseltechnologie gilt. Das Forschungsprojekt „Additive Manufacturing in Construction“ (AMC) von der TU Braunschweig und der TU München erhält eine vierjährige Verlängerung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Verbesserung der Drucktechniken, insbesondere in Bezug auf umweltfreundliche Materialien wie Lehm und Hochwasserschutz. Ziel ist es, eine effizientere Materialnutzung zu erreichen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Dabei sollen innovative robotische Verfahren erforscht werden, um Lehm als Baumaterial optimal zu nutzen.
Durch diese interdisziplinären Ansätze wird nicht nur ein Umdenken im Bausektor gefördert, sondern auch die Grundlagen für eine nachhaltige Zukunft gelegt. Der Sonderforschungsbereich TRR 277 AMC steht dabei an vorderster Front, um die digitale und nachhaltige Transformation des Bauwesens voranzutreiben.
Insgesamt zeigt die Eröffnung der DCS: Hier wird an der Zukunft des Bauens gearbeitet. Es ist an der Zeit, dass alle Akteure – von Universitäten über Behörden bis hin zu Unternehmen – zusammenarbeiten, um dieser Branche ein neues Gesicht zu geben und den hohen Anforderungen einer modernen Gesellschaft gerecht zu werden.
Für weitere Informationen werfen Sie einen Blick auf die Berichte von heise.de, regionalheute.de und bayika.de.
Details | |
---|---|
Ort | Braunschweig, Deutschland |
Quellen |