Celler Rat schlägt Alarm: Theaterfinanzierung dringend gefordert!

Celler Rat schlägt Alarm: Theaterfinanzierung dringend gefordert!
Celle, Deutschland - In Celle sorgt ein einstimmig beschlossener Antrag des Stadtrats für Aufregung: Eine „Resolution zur Theaterfinanzierung“ soll die Landesregierung in Hannover dazu bewegen, ihrer Verantwortung für die kommunalen Theater nachzukommen. Vor allem das Schlosstheater, das als wichtiges kulturelles Zentrum der Stadt gilt, steht hierbei im Fokus. Intendant Andreas Döring zeigte sich dankbar für die Initiative des Stadtrates und die Unterstützung, die das Theater benötigt, um fortbestehen und seine Programme weiterführen zu können. Die Celle Zeitung berichtet, dass Bürgermeister Jörg Nigge (CDU) bereits seit 2020 mit verschiedenen Ministern im Gespräch ist, um mehr finanzielle Unterstützung für das Theater zu erwirken.
Aktuell erhält das Celler Schlosstheater eine Förderung von 2,07 Millionen Euro vom Land Niedersachsen sowie je 1,87 Millionen Euro von Stadt und Landkreis. Doch diese Summe reicht hinten und vorne nicht: Die kommunalen Theater im Bundesland fordern insgesamt sechs Millionen Euro, um ihren dringenden finanziellen Bedarf zu decken.
Die anhaltenden Schwierigkeiten
Die Situation wird zusätzlich durch tarifliche Erhöhungen verschärft, die vom Land nicht ausgeglichen werden. So berichtete Landrat Axel Flader in der jüngsten Sitzung des Stadtrats, dass gerade die kommunalen Bühnen wie das Schlosstheater in Celle, aber auch die Theater in Hildesheim, Osnabrück, Wilhelmshaven, Lüneburg und Göttingen unter dieser finanziellen Belastung leiden. Göttingen hat sogar bereits einen Antrag auf Ausgleich der Finanzierung gestellt, dem sich Celle angeschlossen hat. Die Celler Presse hebt hervor, dass der Rat der Stadt Celle parteiübergreifend Druck auf die Landesregierung ausübt und kritisiert, dass das Land sich seiner Verantwortung entzieht.
Ein Blick auf die derzeitige Vergabe der Landesfinanzierung zeigt auf, dass Niedersachsen jährlich knapp 29 Millionen Euro für die gesamte kommunale Theaterlandschaft bereitstellt. Dennoch wird diese Summe als unzureichend erachtet, da die Tariferhöhungen und stetig wachsenden Kosten nicht abgedeckt sind. In der Vergangenheit sind die Gespräche mit dem Land ergebnislos geblieben, während seit 2020 die Mitfinanzierung von Tarifsteigerungen ebenfalls ausgesetzt wurde.
Der Weg in die Zukunft
Das Schlosstheater Celle, das aktuell über knapp 130 Mitarbeiter verfügt, darunter etwa 100 Festangestellte, ist ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Landschaft in Niedersachsen. Intendant Döring berichtete von besonderen Förderungen in Höhe von 250.000 Euro für das Kinder- und Jugendtheater, die zur Sicherstellung der Arbeiten im Bereich Theaterpädagogik weiterhin beitragen sollen. Doch das strukturelle Defizit des Theaters beläuft sich momentan auf rund 100.000 Euro und könnte nach der nächsten Tariferhöhung sogar auf 500.000 Euro steigen. Diese Situation trifft das Theater, das eine wichtige Rolle in der Gemeinschaft spielt, ins Mark.
Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) hat zwar in der Vergangenheit erhöhte Fördersummen bereitgestellt, jedoch muss der langfristige Erhalt der kommunalen Theater gewährleistet werden. Im Rahmen einer Zielvereinbarung wurden ambitionierte kulturpolitische Ziele festgelegt, um das Publikum zu erweitern und neue Zielgruppen anzusprechen. Doch ob das alles ohne eine adäquate finanzielle Unterstützung seitens des Landes realisierbar ist, ist mehr als fraglich. Die Webseite des MWK Niedersachsen zeigt auf, dass die Theater in Niedersachsen nicht nur als Orte der Kunst, sondern auch als bedeutende Bildungsinstitutionen verstanden werden müssen. Auf diesen Aspekt verweist der Rat der Stadt Celle unmissverständlich.
Der Druck auf die Landesregierung wächst – es bleibt zu hoffen, dass diese den Rufen nach einer fairen und gerechten Theaterfinanzierung Gehör schenkt. Denn ohne eine nachhaltige Lösung bleibt die Celler Theaterlandschaft in ihrer Zukunft mehr als unsicher.
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Ort | Celle, Deutschland |
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