Olivier Faure bleibt an der Spitze der PS: Einigung unmöglich?

Olivier Faure wurde am 14. Juni 2025 mit 51,15 % als Vorsitzender der Sozialistischen Partei wiedergewählt. Der Kongress in Nancy endete mit internen Spannungen und einem Aufruf zur Einheit der linken Parteien für die Wahlen 2027.
Olivier Faure wurde am 14. Juni 2025 mit 51,15 % als Vorsitzender der Sozialistischen Partei wiedergewählt. Der Kongress in Nancy endete mit internen Spannungen und einem Aufruf zur Einheit der linken Parteien für die Wahlen 2027. (Symbolbild/MND)

Olivier Faure bleibt an der Spitze der PS: Einigung unmöglich?

Nancy, Frankreich - Am 14. Juni 2025 fanden sich die Mitglieder der Sozialistischen Partei (PS) während ihres 81. Kongresses in Nancy zusammen, um einen neuen Vorsitzenden zu wählen. Olivier Faure wurde dabei mit 51,15 % der Stimmen für seine vierte Amtszeit wiedergewählt. Er setzte sich gegen Nicolas Mayer-Rossignol, den Bürgermeister von Rouen, durch, der 48,85 % der Stimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung lag bei 25.164 Wählern, von denen 24.809 Stimmen gültig waren, wie franceinfo berichtet.

Trotz dieser Wiederwahl ist die PS weiterhin in interne Auseinandersetzungen verstrickt. Faure konnte beim Kongress keine traditionelle Synthese zwischen den unterschiedlichen Strömungen erzielen. Dies äußerte sich darin, dass Mayer-Rossignol bekanntgab, dass es keine Einigung mit Faure gab, um alle Strömungen in die Parteiführung zu integrieren. Die Partei bleibt gespalten, was von den Mitgliedern als „strategischer Dissens“ bezeichnet wird, so yahoo news.

Ökologischer Sozialismus im Fokus

In seiner Abschlussrede betonte Faure die Notwendigkeit eines „ökologischen Sozialismus“, der sowohl soziale als auch ökologische Fragen verbindet. Kritisch äußerte er sich über das derzeitige Wirtschaftssystem und forderte Veränderungen, die von Boris Vallaud unterstützt werden. Dazu gehört auch das Konzept der „Démarchandisation“. Faure sprach sich vehement gegen die übermäßigen Profite des CAC 40 aus und kritisierte die Wahrnehmung der Zucman-Steuer als Enteignung, wie franceinfo hinweist.

Die internationale Lage, insbesondere die Situation im Gazastreifen, kam ebenfalls zur Sprache. Faure bezeichnete die dortige Gewalt als „Genozid“. In einem klaren Appell an die Regierung forderte er diese auf, Kompromisse zu suchen, da sie keine absolute Mehrheit habe. Andernfalls solle sie zurücktreten.

Einheit der Linken und Ausblick auf die Wahlen 2027

Faure rief zur Einheit der linken Parteien auf und betonte den Wunsch, die Wahlen 2027 gemeinsam zu gewinnen. Allerdings stellte er klar, dass es keine nationale Vereinbarung mit der Partei La France insoumise (LFI) für die kommenden Kommunalwahlen geben werde. Stattdessen strebt die PS an, eine breite Ansprache an alle Wähler der Linken zu unternehmen, ohne eine Selektion vorzunehmen. Diese Haltung soll laut yahoo news zur Vielfalt innerhalb des Parteivorstands beitragen, solange die Ergebnisse des Kongresses respektiert werden.

Abschließend wurde der Kongress mit dem gemeinsamen Singen von „Bella ciao“ und „L’internationale“ beendet, symbolisch für die Solidarität und den Zusammenhalt der Delegierten, auch wenn intern noch viele Fragen offenbleiben.

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OrtNancy, Frankreich
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