Delmenhorst trauert: AWO-Legende Harald Groth wählt den Frieden

Delmenhorst trauert: AWO-Legende Harald Groth wählt den Frieden

Delmenhorst, Deutschland - Mit schweren Herzen nehmen die Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Abschied von Dr. Harald Groth, der am Sonntag plötzlich und unerwartet während einer Kur in Bad Salzuflen verstorben ist. Der 82-Jährige hinterlässt nicht nur eine Lücke in der Organisation, sondern auch in den Herzen vieler Menschen, die ihn kannten. Groth stammte ursprünglich aus Uslar in Niedersachsen und war ein herausragendes Mitglied der AWO über viele Jahrzehnte, zuletzt als Vorsitzender des AWO-Kreisverbands Delmenhorst. Die Nachricht von seinem Tod hat eine Welle der Trauer ausgelöst, besonders bei seinen Weggefährten und Freunden.

Dr. Groth war ein leidenschaftlicher Sozialarbeiter. Nach seiner Schulzeit begann er eine Lehre in einem Hüttenwerk, bevor er den zweiten Bildungsweg einschlug und Sozialarbeit sowie Erziehungswissenschaften in Bremen studierte. 2005 promovierte er schließlich an der Universität Bremen mit einer Arbeit zur gesetzlichen Pflegeversicherung. Doch sein politisches Engagement begann schon viel früher: Bereits mit 14 Jahren trat er der Gewerkschaft bei und wurde 1965 Mitglied der SPD.

Ein Leben im Dienst der Gemeinschaft

Seine politische Karriere war ebenso bemerkenswert. Groth war von 1986 bis 2003 Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag und diente über 30 Jahre im Delmenhorster Stadtrat, darunter zwei Jahre als Oberbürgermeister von 1974 bis 1976. Diese Zeit nutzte er nicht nur zur Gestaltung von politischen Entscheidungen, sondern auch für zahlreiche soziale Initiativen und Projekte. Für sein Engagement wurde ihm 2009 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, gefolgt von der Marie-Juchacz-Plakette der AWO im Jahr 2012.

In seinen letzten Monaten hatte Groth eine neue Führungsrolle übernommen; er wurde zum Vorsitzenden der AWO Niedersachsen LAG gewählt. Während seiner Amtszeit setzte sich Groth für Themen wie Armutsüberwindung, Demokratie, nachhaltiges Handeln und Digitalisierung ein. Er hatte sich aktiv für die AWO stark gemacht, die mittlerweile etwa 32.000 Mitglieder und über 300 soziale Einrichtungen umfasst. Dr. Groth hatte großes Vertrauen in die neue Führung unter Thore Wintermann, der als Geschäftsführer die Geschäfte der AWO Niedersachsen LAG übernimmt und auf Groths Bitten hin an die Erfolge anknüpfen möchte, die der verstorbene Vorsitzende initiiert hatte.

Ein Erbe des Engagements

Sein persönliches Engagement beschränkte sich nicht nur auf die AWO; auch in seinem privaten Leben war Groth ein aktives Mitglied seiner Community. Zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Roswitha Ahrens-Groth setzte er sich leidenschaftlich für die Wiederaufnahme der Trinkwasserförderung und gegen die Überflutung der Graft ein. Er hinterlässt zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe sowie viele Menschen, die ihn als Freund, Mentor und leidenschaftlichen Kämpfer für soziale Gerechtigkeit schätzten.

In einer Zeit, in der soziale Organisationen wie die AWO immer wichtiger werden, zeigt der Abschied von Dr. Groth, wie wertvoll und inspirierend Menschen wie er für die Gesellschaft sind. Sein Vermächtnis wird in der AWO weiterleben, und der Einsatz für die Schwächeren in unserer Gemeinschaft wird durch sein Engagement auch in Zukunft weitergeführt.

Für die AWO Niedersachsen LAG und viele, die Groth kannten, gilt es nun, seine Visionen und Werte in die Tat umzusetzen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. Jan Henner Putzier, der Landessekretär, hat sich ebenfalls optimistisch über die kommenden Herausforderungen geäußert, die Gerüstet für die Bewältigung von Personal- und Fachkräftemangel sowie der Digitalisierung angegangen werden müssen. Ein starkes Netzwerk und die Unterstützung durch zahlreiche Ehrenamtliche werden auch weiterhin entscheidend sein, um die Ziele der AWO zu erreichen und das soziale Miteinander zu fördern.

Im Gedenken an Dr. Harald Groth wird die AWO ihre Arbeit fortsetzen und dabei die Ideale und Überzeugungen, die er verkörperte, in den Vordergrund stellen. Sein früherer Kollege Norbert Boese würdigte ihn als politischen Freund, der die AWO und die Region Delmenhorst nachhaltig geprägt hat.

Weitere Informationen über dieses bewegende Lebenswerk sind auf den Seiten des Weser-Kuriers (Weser-Kurier) sowie der AWO Niedersachsen (AWO Niedersachsen) und des AWO Bezirksverbands Hannover (AWO Hannover) zu finden.

Details
OrtDelmenhorst, Deutschland
Quellen