Kinder in Gifhorn bauen waschbärsichere Nistkästen für den Wald!

Kinder in Gifhorn bauen waschbärsichere Nistkästen für den Wald!

Gifhorn, Deutschland - Die Kindertagesstätte Fliegenpilz in Gifhorn hat Ende Juni 2025 gleich doppelt Grund zur Freude: 100 waschbärsichere Nistkästen wurden an den Revierförster der Niedersächsischen Landesforsten übergeben. Dieses großartige Projekt, das die Kleinsten dazu anregt, ihren eigenen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, wurde von der „Guten Waldstiftung“ unterstützt, die die Bausätze für die Nistkästen bereitstellte. Diese Stiftung engagiert sich für ökologischen Waldbau und Waldnaturschutz und fördert somit wichtige Umweltprojekte in der Region.

Die Kinder der Kita Fliegenpilz waren engagiert bei der Sache. Unter der Anleitung von Erzieher Sebastian Lüsse machten sie sich daran, die Bausätze zusammenzusetzen. "Es war eine echte Herausforderung, aber die Kinder haben ein gutes Händchen bewiesen", erklärte Lüsse. Dabei mussten die Kleinen Bauteile ordnen, Holzplatten aneinander halten, Nägel einschlagen und Schrauben drehen. Förster Dennis Glanz unterstützte die Aktion, indem er den Kindern drei fertige Nistkästen überreichte und ihnen demonstrierte, wie diese an Bäume angebracht werden.

Vielem zu verdanken

Die Relevanz solcher Projekte wird besonders deutlich, wenn man einen Blick auf die Herausforderungen wirft, die durch Waschbären entstehen. Diese Nesträuber genießen in Deutschland einen immer größeren Einfluss und stellen eine Bedrohung für viele Vogelarten dar. Schätzungen zufolge leben über 1,5 Millionen Waschbären in Deutschland, die ursprünglich aus Nordamerika stammen und mittlerweile als invasive Art gelten. Das ist eine Entwicklung, die auch die „Stöckmann-Stiftung“ aufgreift. Sie verfolgt in ihrem Projekt das Ziel, Schutzvorrichtungen für Nistkästen zu entwickeln, um die Eier und Nestlinge der Vögel besser zu schützen.

Die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld dokumentiert das Verhalten dieser Tiere mit Hilfe von Wildkameras. Dabei wird untersucht, wie Waschbären neue Techniken zur Überwindung von Schutzvorrichtungen erlernen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um effektive Schutzmaßnahmen weiterzuentwickeln und bieten wertvolle Hilfe bei der Erstellung von Nistkästen, die vor Fressfeinden geschützt sind.

Was macht ein gutes Nistkasten-Design aus?

Doch wie sieht ein geeigneter Nistkasten aus? Ideale Kästen sind waschbärsicher gebaut, mit einem speziellen Vorbau oder einer Auskragung, die den Zugang für Nesträuber erschwert. Laut Experten sollten Nistkästen mindestens zwei Meter hoch aufgehängt werden, um ihre Bewohner zu schützen. Zudem können Metallplatten vor dem Einflugloch und spezielle Abwehrmaßnahmen wie Katzenabwehrgürtel sowie Wasserstrahl-Vertreiber eingesetzt werden, um Fressfeinde fernzuhalten.

Die Kita-Leiterin, Lisa Perner, freute sich über das Engagement ihrer Schützlinge und betonte, dass die Kinder bei diesem Bauprojekt viel Spaß hatten. „Es ist wichtig, dass die Kleinsten lernen, wie sie die Natur schützen können“, so Perner, die die Bedeutung solcher Initiativen unterstrich.

Die verbleibenden 17 Nistkästen werden übrigens im Waldgebiet Giebel zwischen Parsau und Rühen aufgehängt, um einen Beitrag zur Erhaltung der heimischen Vogelbestände zu leisten. Durch die Vernetzung von Bildung und Umweltschutz gelingt es den Verantwortlichen, Kindern nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch ein Bewusstsein für die Natur zu vermitteln.

Zukunftsorientierte Projekte wie diese tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht in unserer Region zu fördern und die Kinder auf die Herausforderungen des Naturschutzes aufmerksam zu machen. “Wir müssen jetzt etwas tun, damit unsere Natur gesichert ist“, forderte Perner abschließend.

Für weitere Informationen über die Nistkästen und deren Schutzmaßnahmen können Interessierte auf die Seiten der Stöckmann-Stiftung und Federhilfe gehen.

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OrtGifhorn, Deutschland
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