Interaktiver Gesundheits-Spiegel: So bleibt Goslars Senioren vital!

Interaktiver Gesundheits-Spiegel: So bleibt Goslars Senioren vital!
Goslar, Deutschland - In der Asklepios Schildautal-Klinik in Seesen erwartet die geriatrische Abteilung spannende Neuerungen. Die Chefärztin der Geriatrie, Olga Magdea, und die Pflegebereichsleitung Regina Wand haben den innovativen „Hello Mirror“ vorgestellt. Dieses interaktive Gesundheitssystem wird speziell für die ältere Generation entwickelt und soll Senioren dabei helfen, ihren Alltag aktiver und gesünder zu gestalten. Durch Berührungen oder Sprachbefehle haben die Nutzer die Möglichkeit, auf eine Vielzahl von Programmen zuzugreifen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Von physiotherapeutischen Übungen über Gedächtnistraining bis hin zu Achtsamkeitsübungen – das Ergebnis ist ein abwechslungsreicher Alltag, der zur Förderung kognitiver und motorischer Fähigkeiten beiträgt.
Der Einsatz des „Hello Mirror“ verspricht nicht nur eine Verbesserung der Lebensqualität für die Senioren, sondern entlastet zudem das Pflegepersonal, indem es den Pflegealltag effizienter gestaltet. Je regelmäßiger das System genutzt wird, desto größer sind die positiven Effekte auf die physische und psychische Gesundheit der älteren Menschen. Wie wichtig solche Initiativen sind, zeigt die aktuelle Entwicklung im Bereich geriatrischer Versorgung.
Wachsende Anforderungen an die Geriatrie
Am Horizont zeichnen sich große Herausforderungen ab. Der demografische Wandel wird den Bedarf an altersmedizinischer Versorgung in den kommenden Jahren deutlich erhöhen, insbesondere, da die Babyboomer-Generation bald die Altersgruppe der 75-Jährigen erreicht. Anekdotenweise zeigt sich schon heute, dass die Kapazitäten in der geriatrischen Versorgung knapp sind. Erst kürzlich berichtete Ärzteblatt über die besorgniserregende Situation: Es gibt einen eklatanten Mangel an geriatrischen Fachärzten und eine unzureichende Finanzierung in diesem Bereich.
Die Zahlen sprechen für sich: Während zwischen 1999 und 2017 die Zahl der geriatrischen Krankenhausbetten um ganze 99,5% auf 18.121 stieg, ist die aktuelle Infrastruktur nicht auf die zukünftigen Anforderungen vorbereitet. Bis zur Mitte dieses Jahrzehnts müssten die Kapazitäten in der geriatrischen Rehabilitation um etwa 25% ausgeweitet werden, um den wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Aktuelle Wartelisten für geriatrische Reha führen oft dazu, dass Patienten bis zu 14 Tage auf eine Aufnahme warten müssen, was die Situation in ländlichen wie städtischen Regionen kritisch macht.
Perspektiven für die Zukunft
Die steigenden Zahlen machen deutlich, dass in der geriatrischen Versorgung nachgebessert werden muss. Die Patienten werden immer älter und haben oft mehrere gesundheitliche Probleme gleichzeitig. Daher ist es entscheidend, dass die bestehenden Behandlungsansätze verbessert und die Finanzierung gesichert wird. So fordern zahlreiche Fachleute, dass Geriatrie nicht länger als einfache Zusatzbezeichnung behandelt wird, sondern als ein eigenständiger Fachbereich Anerkennung finden muss.
Die Entwicklungen in der Asklepios Schildautal-Klinik mit dem „Hello Mirror“ sind ein schöner Lichtblick inmitten dieser Herausforderungen. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Innovationen und bessere Rahmenbedingungen folgen, um die geriatrische Versorgung zukunftsfähig zu machen. Nur so kann den älteren Generationen ein aktives und selbstständiges Leben ermöglicht werden. Gemeinsam gilt es, für die Wertschätzung und die notwendigen Ressourcen in der Geriatrie einzutreten; denn schließlich geht es beim Thema Alter um unsere Zukunft.
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Ort | Goslar, Deutschland |
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