Elbfähre Tanja bleibt nach Reparatur wegen Niedrigwasser stillgelegt

Elbfähre Tanja bleibt nach Reparatur wegen Niedrigwasser stillgelegt

Neu Darchau, Deutschland - Die Elbfähre „Tanja“ bleibt weiterhin im Hafen von Lauenburg festgesetzt. Dies berichtet NDR. Nach umfangreichen Reparaturen, die durch Schäden an den Antrieben wegen Sandablagerungen hervorgerufen wurden, kann sie jedoch nicht zurück auf die Elbe. Der Grund: das Niedrigwasser. Betriebsleiter Andreas Dau gibt zu Protokoll, dass die Fähre nur bei baldigem Regen wieder eingesetzt werden kann.

Erst seit Mitte Mai 2025 ist die „Tanja“ wegen niedriger Wasserstände außer Betrieb. Mit einem aktuellen Pegelstand von nur 134 Zentimetern in der Elbe ist die Fähre kein sicherer Transportmittel mehr. Die Sandbänke, die die Fahrtrinne blockieren, machen eine Rückkehr zur gewohnten Routine unmöglich. Viele Anwohner und Pendler müssen sich auf längere Umwege einstellen, denn die wichtigen Bundesstraßen B191 und B195 sind derzeit voll gesperrt.

Die Situation im Detail

Wie der Nordkurier berichtet, waren in der letzten Woche keine Fahrzeuge über 12 Tonnen mehr über die Fähre transportiert worden. Wer von Darchau nach Neu Darchau möchte, wird nicht umhin kommen, alternative Routen zu suchen. Diese Umstände belasten insbesondere Schüler:innen des Gymnasiums Bleckede, die auf der anderen Seite der Elbe wohnen.

Ein wenig Entlastung bietet die angrenzende Elbfähre „Amt Neuhaus“ zwischen Bleckede und Neu Bleckede. Diese Fähre bleibt zwar in Betrieb, erfährt aber nun eine verstärkte Frequentierung, was zu längeren Wartezeiten für die Nutzer führt. Das ruhige und niederschlagsarme Wetter der nächsten Tage wird an diesen Umständen nichts ändern, im Gegenteil: Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Lage nicht entspannen wird.

Niedrigwasser und seine Folgen

Aktuelle Messungen, die in der nächsten Woche durch ein Sondermessprogramm zur Untersuchung der Gewässergüte in der Elbe durchgeführt werden sollen, sind alarmierend. Laut taz meldet der Pegel in Neu Darchau 83 cm, was 37 cm unter dem mittleren Niedrigwasser liegt. Solche niedrigen Wasserstände wurden seit 1874 nur sechsmal unterschritten, wobei der bisherige Tiefstwert 2019 bei 61 cm lag. Die anhaltende Trockenheit, unter anderem als Folge der trockenen Jahre 2018 bis 2020 und 2022, hat auch andere Flüsse und Seen in Niedersachsen stark beeinträchtigt.

Die Situation erfordert dringende Aufmerksamkeit, da niedrigere Wasserstände und ein geringer Sauerstoffgehalt eine Gefahr für das aquatische Leben darstellen. Fachleute warnen, dass die Region mit den niedrigen Wasserständen und damit verbundenen Umweltauswirkungen zu kämpfen hat. Ein Ende dieser Trockenheit ist vorerst nicht in Sicht, sodass nicht nur die Fähren, sondern auch die Lebensräume vieler Lebewesen in der Elbe gefährdet sind.